top of page

Die unziemliche Bittschrift 1799

IMG_20240322_095207
IMG_20240322_095222
IMG_20240322_095201
IMG_20240322_095158
IMG_20240322_095139
IMG_20240322_095155
IMG_20240322_095123
IMG_20240322_095105
IMG_20240322_095055
IMG_20240322_095100
IMG_20240322_095052
IMG_20240322_095032
IMG_20240322_095024
IMG_20240322_095008
IMG_20240322_095012
IMG_20240322_095021

Dieses Dokumente stammen aus dem Staatsarchiv, sind aber hier zum herunterladen. Falls sie wer braucht.

https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5719603

...Daher mussten die meisten Arbeiterfrauen sich als Kerntrageweiber verdingen, also das rohe Kernsalz mit der Kernkraxen zweimal täglich vom jeweiligen Stollen am Salzberg holen und es ins Kernmagazin tragen, das unten an der Seelände am Magazinplatz lag. Schlechte Wege hinauf und hinunter, mit einem Höhenunterschied von 520 Metern! Hundert Jahre lang, bis 1890, trugen und schleppten die Kerntrageweiber das Kernsalz vom Stollen zum Magazin an der Seelände; erst dann wurde ihnen diese Arbeit von Kernführern abgenommen, die mit Schlitten fuhren.

 

Aber damals steigerte sich die Not bis zur Unerträglichkeit. Es gehört zu unserer vielgerühmten Habsburgerei, dass im 18. Jahrhundert die Löhne der ärarischen Arbeiter und Handwerker im ganzen Salzkammergut volle achtzig Jahre lang unverändert blieben; die zuständige Wiener Hofkammer nahm die Teuerungen und die verschiedenen Wirtschaftskrisen nicht die geringste Rücksicht. Österreich führte von 1716 bis 1801 nicht wenige als elf Kriege, die rund genommen vierzig Jahre dauerten! Dass in dieser Zeit, in diesem Auf und Ab der Salzpreis immer der gleiche gewesen wäre, ist natürlich barer Unsinn. Gewiss kosten Kriege Geld, aber der Salzpreis war gestiegen, während die Arbeiter mit demselben Kreuzern abgefunden wurden.

 

Die Bergknappen sandten 1797 eine Bittschrift nach Wien; Kaiser Franz ordnete eine Untersuchungskommission ab. Die beiden Herren Graf Aichold und Oberamtsrat Panzenberger ließen aber einfach alles beim alten. Eine zweite Bittschrift, 1799 der Hofkommission in Wien überreicht und im scharfem, fast revolutionärem Tone gehalten, war unterschrieben von drei Hallstättern: Bergzimmerknecht Josef Pfandl, Maurer Georg Engl und dem evangelischen Schullehrer Josef Hinterer. Josef Pfandl überbrachte die Bittschrift dem Grafen Aichold und sagte unter anderem: „...Es wird hierzulande ebenso werden wie in Frankreich, und es geht in Wien schon so zu, dass kein Bürger mehr auf Seine Majestät aufmerke...“

 

Daraufhin wurden die drei Unterzeichner der Bittschrift wegen der darin vorkommenden Ausfälle der Verleumdung und des versuchten aufruhrs für schuldig erkannt und den Gerichten übergeben.

Allein Josef Pfandl saß 388 Tage im Kerker in Ort bei Gmunden, bis ihm der Ausbruch gelang. Vom Heimweh getrieben, irrte er im Ausland umher und schrieb im November 1800 ein Bittgesuch nach Wien, man möge ihm die Rückkehr gestatten. Schlechtes Gewissen und weil in Hallstatt sich wirklich die ganze Arbeiterschaft für Pfandl einsetzte, befürwortete die Hofkammer das Bittgesuch beim Kaiser und der gewährte die Bitte. Dennoch hatte die hungernde und unruhige Arbeiterschaft im Kammergut den Kaiser so beeindruckt, dass er im August 1799 einschließlich der Schiffsleute, von denen allein 240 Mann in Stadl (heute Stadl Paura) ansässig waren,eine jährliche Zubuße von 24.000 Gulden, teils in Bargeld, teils in Naturalien, bewilligte.

Aus dem Buch: Der Beginn / Die Anfänge der Arbeiterbildungsvereine In Oberösterreich

Von Gerhart Baron 1971

Gesuch um Bücherbezug, 1807

Aus dem Staatsarchiv

https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5720258

Dieses Dokument ist ein Brief, in dem Josef Hinterer, evangelischer Lehrer, in Hallstatt, 1807 um Förderung für die evangelische Schulbibliothek angesucht hat. Dies Bibliothek erwähnt Helmina von Chezy in ihrem Buch Norika:

https://digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces?doc=ABO_%2BZ255411307

Helmina von Chezy war 1827 auch daran beteiligt, das später Pfarrer Sattler nach Hallstatt kam. Sie schrieb ein Gedicht über den alten Wesel.

Gerührt von der Treuherzigkeit und hülflosen Lage der Gebirgsbewohner, lies Graf Arthur Potocki bei seiner Anwesenheit in Ischl den Aufruf ergehen: Blinde sollten sich bei ihm einfinden, um unentgeltlich operirt zu werden. Dr. Alexander Rasumowski unternahm die Operationen, und führte sie mit bewunderungswürdiger Geschicklichkeit aus. Einer der Greise, der mich in der Hallstatt aufsuchte, gehörte zu diesen glücklich geheilten Blinden; man hies ihn nur den alten Wesel. Kein treueres Auge hat je zum Himmel emporgeblickt, kein treueres Herz je unter grober Leinwand geschlagen. Er starb 1830. Sein letzter Hauch war ein Segenswunsch für seinen geliebten Wohlthäter. Im Jahre 1827 war er noch sehr rüstig und mir der Wertheste unter diesen guten Bergleuten. Dieser Mann machte mir über den Zustand der lutherischen Kirche folgende Mittheilungen.

Die arme kahle seeumflutete Hallstadt, die arme, vom Lande abgeschnittene Obertraun, wo damals wenige katholische Familien, wol aber mehr als tausend Protetestanten wohnten, hatten keinen evangelischen Pastor, und im Bethaus der Hallstatt war nur alle vierzehn Tage Gottesdienst, den entweder Herr Wehrenpfennig, Pastor in Goisern, oder dessen würdiger Bruder Bernhard versah. Beide musten oft mit Lebensgefahr über den See zur Zeit der Stürme und Eisgänge. Die Protestanten hatten auch keinen Schulmeister in der Hallstatt. Der dies Amt versah, ein Bewohner Obertrauns, bekam von der blutarmen Gemeinde nur 105 Gulden, und hätte Hunger gelitten, wenn er in zweiter Ehe nicht eine Mühle erheirathet hätte. Oft sah man ihn mit einem Sack auf der Schulter, oft mit dem Ruder in der Hand, über den stürmischen See schiffen– eine schwere Arbeit, die er dem zweistündigem rauhen, und im Winter lebensgefährlichen Gehen längs den Felsen und Lawinen vorzuziehen alle Ursache hatte. Derselbe hielt auch an dem Sonntag, wo der Prediger fehlte, eine Andachtsübung in dem Bethause. Er war ein Mann von Bildung und Belesenheit, und sorgte musterhaft für die sittliche Ausbildung der Schuljugend. Der alte Wesel glaubte, es könne mir gelingen, der Hallstatt eine protestantische Kirche zu schaffen, und bat mich in den rührendsten Ausdrücken, ich möchte mich darum bemühen, Gott würde mit mir sein! Ich war bei dieser treuherzigen Bitte unbeschreiblich bewegt. Ich dachte an meine Grosmutter Karschin, die arme Schneidersfrau, die sich frühmorgens im Winter, in dünne Kleidung gehüllt, über drei lange Gassen zur Hökerin schleichen muste, ein Bündel Reisholz zu borgen, an dessen Glut sie eine Morgensuppe bereitete; an das demüthige Weib aus dem Volke, die den göttlichen Funken im Busen trug und gewürdigt worden war, ihrem heimatlichen Orte Tirschtiegel zum Kirchenbau behülflich zu sein. Mit klopfendem Herzen und nassen Augen reichte ich meinen guten Gebirgsleuten die Hände, und rief: „Ja, ich verspreche euch eine evangelische Kirche!“ Dies war ein großer Augenblick in meinem Leben. Ich fühlte so recht klar und tief, was Geist und Wille auf der Welt vermögen, wenn sie von Gott sind. Zwar wurde mir nicht eine Kirche zu Theil, aber doch ein Pastor und ein regelmäsiger Gottesdienst, und zwar keine zwei Jahre nach jenem unvergeßlichen Abend.

Das Gedicht:

https://www.hallstatt.rocks/post/herzenst%C3%B6ne-auf-pilgerwegen

Minna1.jpg

Den Roman,

die Alten und die Neuen.

Die Novelle,

die Brandstatt.

Die Reportage,

Staatsarbeiter und Hausindustrie.

Das sind die Texte von Minna Kautsky, die sich in Hallstatt abspielen.

Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, sie zu korrigieren.

Die Alten und die Neuen 1. Teil

Die Alten und die Neuen 2. Teil

Die Brandstatt

Staatsarbeiter und Hausindustrie im Salzkammergut

Auf den PDF sind handgeschriebene Noten drauf,

man kann sie sich runterladen.

Lieder und Volkstänze aus Hallstatt :

(für 2 Violinen)

1921 Handschrift (19. Jh.),

24 Bl.; 33,8 x 26,7 cm

Anmerkungen: Bes. Franz Kössler

 

 

Zitierlink http://data.onb.ac.at/rec/AC14257082

 

Man findet es aber einfacher, wenn man auf der Webseite der Nationalbibliothek Hallstatt eingibt.
Dann bei Filter "Handschriftliche Musik".

Dort gibt noch mehr Noten aus Hallstatt.

1. Steirischer Ländler. (C) Bl. 1r, 13r.

2. Das schöne Salzburg. Lied von Knabl. Bl. 1v.

3. [10] Himmelsterndl Steurer. (C) Bl. 2r-2v.

4. Steurische. (A) Bl. 15r-15v.

5. Ländler 3-8. (C) Bl. 4r.

6. [7] Steurer in G. Bl. 4v-5r.

7. [4] Ländler in C. Bl. 5r.

8. [6] Steyrer in D. Bl. 5v.

9. [Alexander Baumann] Versprechen hinterm Herd. Bl. 6r. 10. Weist du wie viel Sterne etc. (G

11. Jodler in C. Bl. 6r.

12. Tiroler Abschied. Bl. 6v.

13. Almlied (C) Bl. 6v.

14. Mailüfterl. (F) Bl. 6v.

15. Vordernbach Almlied (C) Bl. 6v, 13v-14r.

16. Herz mein Herz. Bl. 6v.

17. Alpenfreude. Bl. 6v.

18. Tiroler Lieder. Bl. 7r.

19. Übungen im Schnellspiel (D) Bl. 7r.

20. Marsch (D) Bl. 7v.

21. Alpenlied. (D) Bl. 7v.

22. [5] Blassen Jodler [Plassen-Berg hinter Hallstatt]. (C) Bl. 8r-9r.

23. Die Jodler am Blasenhorn. (C) Bl. 10r.

24. [Joseph Lanner]. [12] Steurer. Bl. 10v-12r.

Bl. 13-24: 2 Violinstimme,

In diesem Buch befindet sich ab Seite 429 die Novelle "Keltische Knochen".

Von diesem Link habe ich das Buch heruntergeladen und dort ist es auch ganz angenehm zu lesen.

Wie aus dem Bild links ersichtlich,geht es in der Geschichte um Grabräuber vom Gräberfeld.

Hier wird die Geschichte auf der Webseite des Stifterhauses erklart:

Meisterbuch des Humors

Der katholiche Pfarrer von Obertraun war sehr streitbar.

Weil er, unter anderem einem verarmten evangelischen Wirten mit Messwein aushalf, verlor er seinen Job.

Das hatte einen jahrelangen Streit, auch über die Presse zur Folge.

1867 fasst er diese, seine Geschichte in diesem Buch zusammen.

Auf Seite 11 wird es interessant.

Die Alpenrose von Ischl

Eine Geschichte von dem österreichischem Schriftsteller und Revolutionär

August Silberstein.

Aus der „Deutschen Roman Zeitung“  1875

Digitalisiert von Google.com

Auf hallstatt.rocks

https://www.hallstatt.rocks/post/die-alpenrose-von-ischl

Beitrag zur Kulturgeschichte der Gegenwart

Beitrag zur Kulturgeschichte der Gegenwart
Hiersch, Anton 1867
Zitierlink: http://data.onb.ac.at/rep/107290FD

bottom of page