Enthüllung des Kriegerdenkmals in Hallstatt.
Vom herrlichen Pfingstwetter begünstigt, fand die Enthüllungsfeier des Kriegerdenkmals einen erhebenden, schönen Verlauf. Dieselbe war am Pfingstmontag unter großer Teilnahme der Bewohner von Hallstatt und Obertraun.
>>> So künde denn für alle Zeiten das Denkmal die Namen der 30 Gefallenen und lehre uns verstehen seine Sprache dauernder als Stein und Erz.
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Kriegerdenkmal mit den Namen der Toten des 1. Weltkrieges.
Nach 1918 sind in ganz Österreich tausende Denkmäler in Erinnerung an den Ersten Weltkrieg und seine Opfer errichtet worden. Ein Grazer Historiker untersuchte an ihrem Beispiel die Denkmalkultur des 20. Jahrhunderts.
Baumgartner (Josef) Karl
1883- 1915 verwundet Alter: 32 Jahre Verlustliste
Binder Johann
Verlustliste 1897 - 1916
Lstlnft., IR. Nr. 59, 2./X. Marschkomp., Oberösterreich, Gmunden, Hallstatt, 1897; verw.
Fürs Vaterland gefallen. Aus Hallstatt wird uns berichtet:
Der Krieg hat wieder aus unserer Gemeinde ein Opfer gefordert.
Am 27. Februar bereits kam die traurige Nachricht, daß der im 19. Lebensjahre stehende junge Krieger Johann Binder, vulgo Kohler, seiner schweren Verletzung, welche er am südlichen Kriegsschauplatze erlitten hat, erlegen ist. Ein Stück eines feindlichen Geschosses hat den jungen Krieger im Rücken getroffen und soll nach ärztlicher Aussage die Nieren verletzt haben. Aus der Wunde wurde operativ ein zirka sieben Dekagramm schweres Eisenstück entfernt, welches der Vater des Verstorbenen, welcher noch Gelegenheit hatte, seinen schwerverwundeten Sohn in Innichen (Tirol) zu besuchen, mit nach Hause brachte. Man hoffte damals trotz der schweren Wunde auf eine Heilung. Jedoch hat es das Schicksal anders gefügt, und so hat der hoffnungsvolle junge Mensch ausgekämpft und den Frieden gefunden.
Gestern fand in der evangelischen Pfarrkirche für ihn ein Trauergottesdienst statt. Der fürs Vaterland gestorbene besuchte die hiesige Fachschule für Holzbearbeitung. Der Lehrkörper dieser Anstalt mit Herrn kaiserl. Rat Direktor Pölleritzer an der Spitze, sowie eine ansehnliche Zahl Schüler beteiligten sich an demselben, außerdem der Kriegerverein, die Salinenkapelle, der Männergesangsverein, und eine sehr reiche Zahl Trauergäste. Die große Beteiligung mag der schwer heimgesuchten Familie, welche zirka vor Jahresfrist auch den Schwiegersohn durch den Krieg verloren und auch den zweiten Sohn beim Militär hat, einigen Trost bieten in dieser so schweren Zeit.
Brandmüller Johann
Cian Josef
Eisenbichler Matthias
1877 - 1916 Er wurde 39 Jahre alt.
Gefr. TitKorp., k.k. LstlR. Nr. 166, 3. Komp., Oberösterreich, Gmunden, Hallstatt, 1877; tot (29./4.-28./Ö. 1916).
Trauergottesdienst. Freitag, den 2, d. M., fand für den auf dem nördlichen Kriegsschauplatze gefallenen Matthias Eisenbichler, Müller beim hiesigen Arbeiter-Konsum-Verein, ein feierliches Requiem statt, welchem der Kriegerverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Männergesangsverein und der Schützenverein, deren Mitglied der Gefallene war, beiwohnte. Ehre seinem Andenken.
Faber Johann
1881 - 1915 Er wurde 35 Jahre alt.
Faber Johann, ResFahrsold., SappB. Nr. 3, Oberösterreich, Gmunden, Hallstatt, 1881; tot.
(Laut Meldung des russ. Roten Kreuzes gestorben am 7./10. 15 in Samarkand, Rußland. Nicht legal nachgewiesen.)
Fukne Franz
1892 - 1916 Alter: 24 Jahre.
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Gamsjäger Johann
Hallstatt. 3. Februar. (Trauergottesdienst).
Sonntag, den 31. Jänner fand hier abermals ein Trauergottesbienst für einen am Schlachtfelde gefallenen Hallstätter, und zwar diesmal wieder in der evangelischen Kirche für den Bergarbeiter Johann Gamsjäger, statt.
Die Beteiligung war auch diesmal eine überaus zahlreiche. Außer dem Militär-Veteranenverein beteiligte sich auch der Männergesangverein „Arbeiter Sängerbund" korporativ an der Feier. Seit dem Bestande dieses Vereines (1909) ist Gamsjäger das erste ausübende Mitglied, welches der Verein durch den Tod verloren hat. Die nun auf 12 Mann zusammengeschmolzene Sängerschar brachte in der Kirche den Trauerchor „Ruhe müder Wanderer" von Suppe zum Votrage. Der fürs Vaterland Gestorbene hinterläßt eine Witwe und drei Kinder. Die Trauerfeier fand an seinem 10. Hochzeitstage statt. Die zahlreiche Teilnahme wird den Hinterbliebenen einigen Trost bieten für den schweren Verlust.
Ehre seinem Andenken!
Hallstatt, 11. April. (Besuch aus dem Felde.)
Wie sich der Krieg überall, wohin man schaut, empfindlich bemerkbar macht, so hat derselbe auch in der Reihe unseres unermüdlichen wackeren Gesangsvereines eine große Lücke geöffnet. Stehen doch gegenwärtig von 26 Sängern, deren 12 im Kriegsdienste, überdies hat einer (Johann Gamsjäger) bereits den Heldentod gefunden und drei wurden bei den Musterungen als geeignet befunden, sind aber gegenwärtig noch hier.
Es sind dies keine erfreulichen, auch keine abnormen Ereignisse, denn es wird wohl gar manchen Verein geben, welchen der Krieg ebenso, ja vielleicht noch mehr Unliebsames gebracht hat, als unserem Gesangsverein. >>>
Grill Matthias
1891 - 1914
Alter: 23 Jahre.
Hinterer Heinrich
1882 - 1916
Alter: 34 Jahre.
Hinterer Heinrich, Jäg., TJR. Nr. 4, 12. Komp., Oberösterreich, Gmunden, Hallstatt, 1882; tot (3./6.1916)
Kefer Alexander
Heldentod eines Hallstätters. Aus Hallstatt schreibt man uns:
Im Kriege gefallen ist am 14. Februar auf der Höhe des Duklapasses der k. k. Rechenhutmann in Gosaumühle Alexander Kefer. Er war Gefreiter im Landsturmbataillon 30/99 und fand durch einen Kopfschuß den Heldentod. Am Samstag den 6. März fand in der evangelischen Pfarrkirche für denselben eine Trauerfeier statt. Die Beteiligung war eine überaus zahlreiche, außer der tieftrauernden Witwe und den Anverwandten beteiligte sich der Kriegerverein, dessen Mitglied der Gefallene war, die Herren Förster, eine ansehnliche Zahl des Forstpersonales, ferner war vertreten die Gemeindevorstehung und die k. k. Salinenverwaltung, welche auch diesmal in liebenswürdigster Weise die Musikkapelle verstellte. Mit Herrn Kefer ist unserer siegreichen Armee einer der tapfersten Streiter verloren gegangen. Er wurde in diesem Kriege schon mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Klasse ausgezeichnet. Ehre seinem Andenken!
Kalbmaier Georg
Kainz Paul
Laut Landsturm- Musterung geboren 1892
Leimereiner Johann
1915
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Hallstatt, 19 August. (Trauergottesdienst.)
Samstag den 14. d. M„ fand um 16 Uhr vormittags in der hiesigen Pfarrkirche ein feierliches Requiem statt, für den ersten auf dem südlichen Kriegsschauplatze gefallenen Hallstätter Johann Leimereiner, welcher am 23. Juni um 4 Uhr 45 Min. früh im Gefechte vor S. Benedetto, an der Ostkttste von Italien, auf S. M. S. „Dinars" als Lotgast in tapferer Pflichterfüllung durch einen Gewehrschuß, der in der Mitte de Stirne traf, den Heldentod fand.
Wie aus dem Schreiben des Kommandanten der „Dinara", des k. u. k. Korvettenkapitäns Hans Ritter v. Gründorf, welcher den Eltern des gefallenen Helden die traurige Kunde mitteilte, ersichtlich" ist, wurde dem Verblichenen in Sebenieo ein sehr ehrendes Begräbnis, welchem der befehlende Admiral, der Flottillenkommandant, viele Offiziere und seine Kameraden die letzte Ehre erwiesen, zuteil. Das Grab wurde von dem dortigen Bischof Dr. Papafava eingesegnet.
Der Gefallene wird in diesem Schreiben von seinem Kommandanten als sehr lieber und braver Soldat bezeichnet. Die hierortige Trauerfeier gab auch Zeugnis von der Achtung und Aberkennung, welche die Bewohner Hallstatts ihren fürs Vaterland gefallenen Helden zollen. Es nahmen an derselben außer den Eltern und Anverwandten auch alle Honoratioren, sowie der Kriegerverein und eine große Zahl der Bevölkerung teil. Die k. k. Salinenverwaltung stellte auch diesmal in liebenswürdigster, anerkennenswerter Weise die Salinenmusik bei und der Männergesangverein ehrte den Gefallenen mit einem Trauerchor. Die dem Gefallenen zuteil gewordenen Ehrungen, insbesondere das Bewußtsein, das derselbe als tapferer Kämpfer fürs Vaterland fiel, möge den trauernden Eltern den Schmerz über den Verlust ihres braven Sohnes mildern.
Ehre seinem Andenken!
Lackner Anton
1891 - 1915
Humor im Felde. Herr Anton Lackner, k. k. Salinen-Schlosser in Hallstatt, erhielt von Franz Dankelmaier beim k.k. Landsturm-Infanterie-Regiment Nr. 2, 2. Bataillon, 6. Komp., Sanitätsabteilung, Feldpost Nr. 160, früher bedienstet bei Stern und Hafferl in Steeg, nachstehendes Schreiben:
„Werter Freund! Endlich komme ich dazu, ein Lebenszeichen von mir zu geben und gebe Dir bekannt, daß ich noch so ziemlich gesund bin und hoffe auch selbes von Dir und Deiner Frau und Kindern, denn Gesundheit ist der größte Reichtum, den man überhaupt bei dieser kritischen Zeit haben kann.
Uns wächst das Haar zur Mähne,
Die Läuse werden uns Freund,
Wir putzen keine Zähne,
Wir wechseln auch kein Hemd.
Durchnäßt sind alle Kleider,
Oft bleibt der Magen leer,
Von Bier und Wein gibt's leider
Auch keinen Tropfen mehr.
Es gnascht in Schuh und Socken, Der Dreck spritzt bis zum Ohr, Das Einzige, was noch trocken, Sind Kehle und Humor.
Doch dieser Heroismus Hat auch einen großen Reiz, Uns zieht der Rheumatismus Fürs Vaterland durchs Kreuz.
So schließe ich meine paar Zeilen mit vielen Grüßen an Euch alle, und lebet wohl auf ein Wiedersehen. Franz Dankelmaier."
Lackner Alois
1888 - 1914 Verlustliste
Verlustliste 119
Ausgegeben am 2. Februar 1915
Alois Lackner, 6 tot;
Todesfall. Man schreibt uns aus Hallstatt:
Am Sonntag den 6. Juli starb nach langem Leiden im Alter von 17 Jahren der Sohn unseres Genossen Lakner namens Franz an der Proletarierkrankheit. (Tuberkulose)
Ihm mußte schon vor einigen Jahren das linke Bein amputiert werden.
Genosse Lakner, welcher fünf Söhne im Felde hatte und durch den Krieg im Jahre 1914 seine beiden ältesten Söhne verlor, wurde mit seiner Frau von diesem neuerlichen Schicksalsschlag schwer getroffen. Es sei ihnen hiemit unser tiefgefühltes Beileid mit dem Wunsche ausgesprochen, das Schicksal möge diese schwer geprüften Eltern vor weiteren Schlägen bewahren.
Putz Franz
Verlustliste 1883 - 1914 Alter 31 Jahre.
Res Inft., IR. Nr. 59, IG. Komp., Oberösterreich, Gmunden, Hallstatt, 1883, tot.
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Putz Johann
Verlustliste 1988 - 1914 Alter 26 Jahre
Inft., IR. Nr. 59, 11. Komp., Ober Österreich, Gmunden, Hallstatt, 1888, verw.
Ist Josef Putz, Johann Putz?
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Plieseis Josef
Pfandl Josef
Pilz Josef
geboren 1891
Pölleritzer Rudolf
geboren 1898
Riedler Alois
In einer Reservestellung am südlichen Kriegsschauplatz stehend, wurde der beim 19. Marschbataon des 69. Inft.-Reg. stehende Infanterist Alois Riedler mit anderen Kameraden von einer Fliegerbombe an beiden Füßen schwer verwundet. Er wurde nach Salzburg transportiert, wo ihm ein Fuß amputiert werden mußte. Man hoffte auf seine Rettung, aber trotzdem erlag er am 31. Mai seiner schweren Verwundung. Die Leiche wurde nach seinem Heimatsort Hallstatt überführt, wo dieselbe am Sonntag, den 4. Juni, zu Grabe gebracht wurde. Es ist dies der erste Opfer des Krieges, welches am hiesigen Friedhofe beigesetzt werden konnte. Die Teilnahme am Leichenbegängnisse war eine großartige. Man kann wohl mit Recht sagen die gesamte Bewohnerschaft, jung und alt fand sich zum Begräbnis ein, um dem gefallenen Helden die letzte Ehre zu erweisen. Eine ansehnliche Zahl Krieger aus Steeg schloßen sich dem Kriegerverein an und trugen ihrem Kriegskameraden die überaus reichlichen Blumenspenden voran. Auch die Schulkinder, die größeren alle mit Blumenkränzen, nahmen am Leichenzuge teil. Unter Vorantritt der Salinenmusik, deren Mitglied der Gefallene war, gestaltete sich der Leichenzug wohl zu den größten, welche hier in Hallstatt stattfanden.
Es war nur schade, dass derselbe vom schlechtem Wetter so nachteilig beeinträchtigt wurde.
Die allgemein bewiesene Teilnahme mag den trauernden Eltern einiger Trost sein über den schweren Verlust ihres einzigen Sohnes.
Das Bild in der letzten Salzkammergut-Zeitung „Musik des 14. Marschbataillons" zeigt den Gefallenen noch mit lächelnder Miene. Er ist der dritte Mann rechts in der letzten Reihe. Nun ruht er in der heimatlichen Erde gebettet aus, von den mitgemachten Strapazen des Krieges. Ehre seinem Andenken.
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Schlömmer Josef
Scheutz Josef
1882 - 1914 Verlustliste
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Hallstatt, 1. Jänner. (Trauergottesdienst.)
Am Sonntag, den 27. Dezember, fand hier in Hallstatt der zweite Trauergottesdienst für einen auf dem Felde der Ehre gefallenen Hallstätter statt. Es war wieder, wie auch das erstemal ein feierlich ernster Zug, der sich um halb 2 Uhr nachmittags, diesmal zur kathol. Kirche bewegte. Es galt den am 26. Oktober v. I. bei Wolina in Galizien gefallenen hiesigen Salinenarbeiter Josef Scheutz die letzte wohlverdiente Ehre zu erweisen.
Den Zug eröffnete die k. k. Salinenmusik, dessen Mitglied der Gefallene war: dieser folgte der Militär-Veteranenverein mit Fahne, dem sich eine ansehnliche Zahl von in Steg internierten verwundeten Kriegern anschloß, sowie viele der Berufskollegen des Verstorbenen. Außer diesen genannten Körperschaften nahmen die Witwe, Eltern und Verwandten des Gefallenen, die Gemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Höplinger, sowie die Herren der k. k. Salinenverwaltung, Herr Bergrat Sorgo und Herr Betriebsleiter Klein, sowie eine sehr große Anzahl der Bevölkerung an dieser Feier teil, so daß die Kirche gedrängt voll war. Hochw. Herr Konsistorialrat und Pfarrer Dünewald hielt eine kurze, jedoch sehr schöne trostreiche Ansprache, worauf die Salinenkapelle die üblichen acht Takte der Volks-Hymne intonierte, nach welchen die drei Ehrenschüsse fielen. Hierauf folgte der gewöhnliche nachmittägige Gottesdienst, nach dessen Beendigung die Salinenmusik das Tonstück „Gebet während der Schlacht" spielte. Auch der Männergesangverein ehrte den Gefallenen mit einen sehr schön zu Gehör gebrachten Trauerchor: mit welchem die Feier schloß.
Die Seelenmesse für ben Verstorbenen wird in den nächsten Tagen stattfinden. Anerkennend zu erwähnen ist noch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herrn Kainz, welcher die verwundeten Soldaten von Steg mittelst Separatdampfers wieder nach dorthin zurückbrachte.
Wesenauer Josef
1897 - 1916
Im selben Kriege erhielt Josef Wesenauer, Schüler der Fachschule für Holzbearbeitung in Hallstatt, einen Schuß in den Rücken. Nach kurzer Zeit starb er. Zur weiteren Ausbildung wollte er die Kunstgewerbeschule in Wien besuchen.
Wesenauer Franz
Aus:
In der an großen Ereignissen armen, doch an Beschwerden und Gefahren reichen Zeit des Stellungskrieges zeichneten sich durch tapfere Haltung während mindestens zwölf Monaten Frontdienst aus:
Wesenauer Johann
Zauner Georg
Verlustliste 1881
LstSchütze, k. k; KschR. Nr. IT, 3./1. Komp., Oberösterreich, Gmunden, Hallstadt, 1894; kriegsgef., Urbania, Italien;
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Zierler Karl
Sie stehen nicht auf dem Kriegerdenkmal.
Alfred Thorwartl
(Verluste im Kriege.)
Am Z. d. M. ist Leutnant Alfred Thorwartl aus Hallstatt an den Folgen einer schweren Verwundung gestorben, die er am 28. v. M. auf dem nördlichen Kriegsschauplatze erlitten hat. Der Gefallene war im August v. I. aus der Theresianischen Militärakademie ausgemustert worden.
Zum Berufsoffizier wurde am 18. August 1915 Alfred Thorwartl als k. k. Leutnant ausgemustert, kam bald in die Front und erhielt nächst Luck einen Kopfschuß. Nach drei Tagen starb er.
Der gefallene Held war der Sohn des k. k. Finanzrespizienten Anton Thorwartl in Hallstatt.
Ecker Karl, Lstlnfst., IR. Nr. 14, MGKomp. I, Oberösterreich, Gmunden, Hallstadt, 1894; gefallen (16./6. I9l8).
In Grodek kam der Abendstern
von Franz Kain
In diesem Buch von Franz Kain geht es um den Hallstätter Mathias Roth, der im 1. Weltkrieg der Diener (Pfeiffendeckel) von Georg Trakl war. Der Dichter Trakl war im Krieg Medikamenten-Akzessist, seine Aufgabe war es, im Feldlazaret den Verwundeten das Sterben duch Opium und Morphium zu erleichtern.
Die Geschichte ist aus der Sicht von Roth erzählt.
Ich hab den Herrn Militärapotheker Trakl die Schuhe geputzt und den Rock ausgebürstet, der manchmal arg zerknittert war, hab ihm das Essen gebracht und dann das Geschirr abgewaschen und den Tournister in Ordnung gebracht. Das war noch nicht viel anders als die Geimelarbeit zuhaus im Hallstätter Knappenhaus. S.16
Roth begleitete Trakl durch den Horror des Krieges.
Trakl berichtete, daß er nach der Ablösung aus der Todesscheune mit den 90 Schwerverwundeten hinausgestürzt und auf den kleinen Marktplatz unter die Erhengten geraten sei, die an den Bäumen baumelten. Einer der Erhängten habe, so erfuhr er, sich den Strick selbst um den Hals gelegt, voll Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. S.45
Als Trakl starb, war Roth der Einzige beim Begräbnis.
Bei der Beerdigung in Krakau war niemand weiter zugegen als des Dahingegangenen treuer Bursche, der Bergarbeiter Mathias Roth aus Hallstatt. Als man ihm den Zutritt zu seinem Herrn verwehrte und ihn erst wieder an den geschlossenen Sarg zuließ, da fing er an zu toben und verlangte die Öffnung des Sarges. Man tat ihm den Gefallen, und erst, als er den Toten noch einmal gesehen hatte, beruhigte er sich wieder.
Roth kam später als Sanitäts-Soldat zu einem Malteser-Verwundetenzug. Ein fahrendes Feld-Spital sozusagen. Daher war sein Spitzname nach dem Krieg "Malteser".
In anderen Romanen von Franz Kain, in "Der Fön bricht ein" und "Am Taubenmarkt" kommt ein Fachschüler vor. Es dürfte sich um Alfred Straubinger handeln, der 1937, weil er Kommunist war, aus der 4. Klasse Bildhauerei geworfen wurde.
Neue Eisenstädter Zeitung 13. Juni 1937
Ausschluß politisierender Schüler aus den Schulen. Wegen politischen Vergehens wurden folgende Schüler aus sämtlichen Schulen Österreichs ausgeschlossen: ----
der Schüler der Bundesfachschule für Holzbearbeitung in Hallstatt Alfred Straubinger, ferner- ....
Ein Gedicht noch von Georg Trakl:
Am Abend tönen die herbstlichen Wälder
Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen
Und blauen Seen, darüber die Sonne
Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht
Sterbende Krieger, die wilde Klage
Ihrer zerbrochenen Münder.
Doch stille sammelt im Weidengrunde
Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt
Das vergossne Blut sich, mondne Kühle;
Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.
Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen
Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain,
Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;
Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes.
O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre
Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz,
Die ungebornen Enkel.
Was ich in russicher Gefangenschaft erlebte.
Erzählungen von dem Austauschgefangenen Josef Stadler in Hallstatt.
Textprobe:
Kaum standen wir beisammen, überschüttete uns der Feind schon mit einem Regen von Kugeln und die Hälfte der Kameraden lagen im Blute. Wir übrigen stürmten einen kleinen Berg hinauf, immer hörte man das ewige „Au weh! mich hats getroffen!"
Der Erdboden war schon hart gefroren und so glitt ich mit meinen fast nagellosen Schuhen immer aus. Ich wollte mich an einem Bäumchen halten, berührte aber selbes noch nicht — pfiff mir eine Gewehrkugel durch das rechte Handgelenk und riß mir den Daumen in Fetzen aus der Hand. Nun warf ich mich auf der Stelle nieder und schoß wie verrückt auf ein zirka 79 Schritte vor mir liegendes Maschinengewehr, aber meine Patronen waren bald zu Ende und vom Tornister konnte ich keine herausnehmen. Die Kugeln aber umschwirrten mich wie gereizte Wespen, die eine unberufene Hand in ihrem Heim gestört. Deckung war keine zu finden, ein Zurück gab es nicht, da alle Verwundeten, die sich zurückretten wollten, nochmals getroffen wurden.
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