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Die Friedensbewegung

Autorenbild: Gerhard ZaunerGerhard Zauner

Aktualisiert: 8. Dez. 2023


Die Friedensbewegung im Salzkammergut.


Große Frauenkundgebung für den Frieden

Samstag und Sonntag wurden in Ober­österreich anläßlich des Internationalen Frauentages vom Bund demokratischer Frauen viele Kundgebungen veranstaltet. Die Veranstaltungen standen im Zeichen des Kampfes um einen dauerhaften Frieden, gegen die Besatzungssteuer und für den Ab­schluß eines Staatsvertrages.

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Auch im Salzkammergut fanden in Goisern, in Bad Ischl, in Ebensee, in Gmunden und Steyrermühl Veran­staltungen statt. Auf allen Kundgebungen wurden Resolutionen gefaßt, die von der Re­gierung fordern, die Vorschläge der Wiener Frauen für das Gesetz gegen die Kriegshetzer ehestens im Parlament einzubringen. Weiter wird in den Resolutionen gegen die Besat­zungssteuer als untragbare Belastung der Bevölkerung protestiert.


Von der Webseite der Alfred Klahr Gesellschaft

Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung


Aus dem Referat am Symposium der Alfred Klahr Gesellschaft

„Befreiung und Wiederaufbau – Die KPÖ als Regierungspartei“ am 16. April 2005 in Wien.


Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Abwurf der Atombombe am 6. und 9. August 1945 auf Hiroshima und Nagasaki hat eine bedrohliche Entwicklung des Wettrüstens begonnen. „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ war ein Grundbedürfnis der Frauen. Kommunistinnen haben Tausende Unterschriften unter den „Stockholmer Appell“ zum Verbot der Atomwaffen gesammelt und gegen SS und Soldatentreffen protestiert und demonstriert, die den verbrecherischen Krieg als Vaterlandsverteidigung verherrlicht haben.


1946 wurde auf Initiative der KPÖ eine überparteiliche Frauenorganisation geschaffen. Die Widerstandskämpferin Anna Grün – auf deren Initiative die Kinderübernahmestelle der Polizei gegründet wurde – und die ehemalige sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Maria Köstler gründeten mit Frauen wie Grete Schütte-Lihotzky, die aus dem KZ und aus den Gefängnissen gekommen waren und Frauen aus dem Kulturbereich wie die Schriftstellerin Lina Loos, die Schauspielerinnen Maria Eis und Hilde Wagener und andere das erste Komitee des Bundes demokratischer Frauen (BDF) in Wien.

Das Klima des Kalten Krieges und die Diffamierungen haben die überparteiliche Zusammenarbeit sehr erschwert. In der KPÖ war man von der Notwendigkeit des Zusammenwirkens der Frauen für ihre Forderungen überzeugt. Deshalb wurde beschlossen, die Frauenaktivs in der KPÖ aufzulösen und den „Bund demokratischer Frauen Österreichs“ als überparteiliche selbständige Frauenorganisation politisch und finanziell zu unterstützen. Auf Initiative der Kommunistinnen wurden in vielen Städten Gruppen des BDFÖ gegründet und damit 1948 eine österreichweite Organisation geschaffen. Präsidentin wurde die Architektin Grete Schütte-Lihotzky und Generalsekretärin Hella Postranecky. Leider haben die bürgerlichen Frauen nach dem Beschluss, sich der Internationalen Demokratischen Frauenföderation (IDFF) anzuschließen, den Bund verlassen, weil sie diese Organisation als zu kommunistisch beeinflusst sahen.


>>> Wir freuen uns ganz besonders, daß wir aus Oberösterreich mit nahezu hundert Jugendlichen in der ungarischen Hauptstadt vertreten sein werden, darunter die bekannten Ebenseer und Lenzinger Volkstanz- und Schuhplattlergruppen der FOeJ, die im gro­ßen Stadtpark von Budapest neben Freilichtauf­führungen der Budapester Oper, echte Volkskunst aus dem Salzkammergut vorführen werden. >>>


Jugendspielgruppen der FOeJ

aus dem Salzkammergut und aus Lenzing mit ihrem eigenen Stundenprogramm, das humoristische Deklamationen, Zithervorträge, Akordeonsolos; Volkstänze und ein

politisches Skech umfassen wird.


Freie Österreichische Jugend, ihr gehörten hauptsächlich Kommunisten an, anfangs auch Sozialisten und Katholiken, die sich aber bald aus der FÖJ zurückzogen. 1945 gegründet mit dem Ziel, über weltanschauliche Grenzen hinweg, ein freies, demokratisches Österreich aufzubauen. Mit der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 trennte sich die FÖJ von der KPÖ.








Die letzte Etappe in Bad ischl

Der Verband der österreichischen KZler und politisch Verfolgten hatte zur Vorführung des Films „Die letzte Etappe" gebeten. Das Grauen der Vernichtungslager Auschwitz, in dem Tausende und aber Tausende von Juden und poli­tischen Häftlingen eine jeder Menschlichkeit hohnsprechende Behandlung erfuhren, die fast ausnahmslos mit der Ermordung durch Ver­gasen endete— ein überzeugendes Dokument für die Terrormethoden der Machthaber des Dritten Reiches. Von polnischen Darstellern und Lichtbildnern wurden die Vorgänge überzeugend und ohne jegliche Theatralik verlebendigt.

Ei­nige ehemalige, dem Lager wie durch ein Wunder entkommene Häftlinge trugen dazu bei, das Auditorium zutiefst zu ergreifen und zu gemahnen an eine Vergangenheit, über der eindringlich das Motto stehen muß:

Nie vergessen!

Der Filmvorführung ging eine Ansprache des Vizepräsidenten des Bundesverbandes der Politisch Verfolgten, Rechtsanwalt Dr. Przyborski aus Wien, voraus. Sie schloß mit dem eindringlichen Appell:

„Nicht aus Rache! Als überzeugter Christ und Katholik betone ich: nicht Rache bewegt uns, sondern durch das Nichtvergessen wollen wir uns schützen vor einer Wiederholung des verbrecherischen Wahn­sinns."

Nach Dr. Przyborski sprach Pfarrer Hellmuth Bergmann aus Hallstatt. Er erinnerte an ewig gültige Goethe-Worte und rief seinen Hörern zu:

„Österreich wird niemals leben können, wenn die Erkenntnisse, die wir erfuhren, ver­loren gehen."

M. G. Sarneck


Dr. Artur Przyborski Vizepräsident des KZ-Verbandes, Rechtsanwalt in Wien I Zedlitzgasse 7


Pfarrer Hellmuth Bergmann war evangelischer Pfarrer in Hallstatt. Seine Frau Else war Jüdin. Im Februar 1945, in der Nacht vor ihrer Verhaftung täuschte sie Selbstmord vor und floh. ***


Der Theaterwissenschaftler Prof. Martin Sarneck war rassisch Verfolgter, der während des Krieges als „U-Boot" gelebt hatte. *** (Auf Seite 648) Begründer des kulturhistorischen Archivs in Berlin. *** ***



Auch die evangelische Kirche gegen "Friedensrat"

Die evangelische Kirche in Oesterreich, heißt es in einer Erklärung des evangelischen Oberkirchenrates, die seit Kriegsende alljährlich einen Friedenssonntag begeht, die in jedem Gottesdienst für unser Volk und Vaterland, für die Eintracht im Inneren und den Frieden von außen und für den Frieden der Welt betet, die ihre Glieder ständig ermahnt, Haß, Rache, Machtstreben und Selbstsucht zu überwinden durch Gerechtigkeit, Versöhnungsbereitschaft, Vergebung und Liebe, sieht sich veranlaßt, öffentlich zu erklären, daß sie mit dem sogenannten „österreichischen Friedensrat" und seiner Unterschriftensamm­lung nichts zu tun hat. Als Kirche weiß sie sich dem ganzen Volke unterschiedslos verpflichtet und kann darum eine Aktion, die von der Regierung soeben als parteipolitisch gekennzeichnet wurde, ihren Gliedern nicht empfehlen. Als Kirche kann sie ihre Gläubigen nur ausrufen, mit den geistlichen Waffen der Christenheit, mit Gebet und Gesinnungswandel, dem Frieden zu dienen. Die evangelische Kirche hat ihre Amtsträger gewiesen, sich jeder parteipolitischen Betätigung zu enthalten. Wenn sich ein evangelischer Pfarrer für den „Oesterreichischen Friedensrat" zur Verfügung gestellt hat, so muß festgestellt werden, daß er es nicht im Einverständnis mit der Kirche tut.


Im Österreichischen Friedensrat waren zwei evangelische Pfarrer, Hellmuth Bergmann und Pfarrer Erwin Kock. Auf der Webseite des evangelischen Museums Österreich wird von den Pfarrer aus Voitsberg berichtet. Bei einem Begräbnis vor Fünftausend Menschen sagte er, "Auch Juden sind Menschen". Er verlor seinen Job und wurde verhaftet. Seine Familie war nun mittellos und fand in Klosterneuburg im selben Haus Unterschlupf, in dem auch Bischhof Eder, der vorher Pfarrer in Gosau war, wohnte.

Nach dem Krieg bekam Kock seine Stelle als Pfarrer wieder und wurde Obmann des Österreichischen Friedensrates. Er eröffnete den Ersten Wiener Friedenskongress.

Er trat gegen gegen Antisemitismus und Rassismus auf und war im KZ.Verband tätig.


Mannhafte Antwort auf feige Intrigen.

Die Angriffe der Kriegshetzer und ihrer Hintermänner gegen die Volksbewegung der Friedensräte, die nun auch in Österreich immer mehr um sich greift, wirken, wie zu erwarten, gleich einem Bumerang an die Schützen zurück.

So gab jetzt ein Kreis kluger und verantwortungsvoller Männer aus allen Schichten der Bevölkerung von Bad Ischl gewissen Presseangriffen nach offener Diskussion die beste Antwort, indem er sich als "Salzkammergut- Friedensrat" konstituierte, der es sich zum Ziele setzt, alle Friedenskämpfer des Oberen Salzkammergutes zu erfassen.

Prof. Martin G. Sarneck begrüßte die Erschienenen und gab Arnolt Bronnen das Wort zu einem Referat, das die Bewegung der Friedensräte als notwendige Antwort auf die Kriegshetze darstellte. Die Versammelten beschlossen hierauf einstimmig, sich als Friedensrat zu konstituieren und mit allen Kräften den Kampf für den Frieden aufzunehmen.

Prof. Sarneck wird als Obmann fungieren, für seine Stellvertretung wurde Pfarrer Hellmuth Bergmann, Hallstatt, vorgsschlagen.

Des weiteren gehören dem Vorstand unter anderen Buchsachverstandiger Dr. Schönfeld, Komponist Joseph Ramsauer, Redakteur Fritz Wintermaier, Herr Gefäll und Herr Stadler von der Leitung des Ischler KZ-Verbandes und der bekannte Freiheitskämpfer Sepp Plieseis an.

Damit fügt sich der Ischler Friedensrat in die Linie der oberösterreichischen Friedensräte ein, von deren Konstituierung in Linz, in Steyr und im Kremstal wir bereits berichten konnten. Alle diese Friedensräte arbeiten vollkommen überparteilich und weisen in ihrer Zusammenarbeit ein Bild wahrer Demokratie auf.



„Er war ein Mitläufer, aber von ganz eigener Art: er lief immer mit denen mit, die dagegen waren.“

Trotz seiner langjährigen Unterstützung der Nationalsozialisten wurde Bronnen wegen seiner Verdienste im Widerstand, aber auch wegen seiner Englischkenntnisse, den Amerikanern als Bürgermeister von Goisern vorgeschlagen. So wurde Bronnen vom 7. Mai bis 7. Juli 1945 dort erster Nachkriegs-Bürgermeister. Zwischen 1945 und 1950 war Bronnen Redakteur der kommunistischen "Neuen Zeit".


Dr. Heinz Schönfeld

Helfer in Steuersachen

Dr.Sterzweg 7. ***


Komponist. Er war Mitbegründer und erster Obmann des Ischler Heimatvereins.


Hans Stadler, ein großer Freund der FÖJ Gruppe Ischl.

Raimund Zimpernik war dort auch ein Funktionär.


Fritz Wintermaier, Jounalist Aus Oberösterreichische Nachrichten 9. Oktober 1945 (Gekürzt)

Der Name Fritz Wintermeier ist beinahe 10.000 Menschen zum Begriff geworden. Im Mai 1945 wurde Fritz Wintermeier durch die Amerikaner nach zwölfjähriger Haft aus dem Konzentrationslager befreit. Er kam nach Bad Ischl und gründete hier mit einigen anderen Gleichgesinnten die Betreuungsstelle ehemaliger Schutzhäftlinge, die nachher in das „Displaced Persons Komitee" überführt wurde. In dieser Eigenschaft oblag ihm die Befürsorgung der durch Bad Ischl kommenden ehemaligen Schutzhäftlinge und der evakuierten Personen.

Hier noch ein schöner Text von Fritz Wintermeier. ***


Widerstandskämpfer im Salzkammergut.

Nach dem Krieg engagierte sich Plieseis bei der KPÖ und im KZ-Verband



Aus Oberösterreich wird gemeldet, daß ganze Ortschaften einmütig für den Frieden unterschrieben haben. In Ebensee und Stadl-Paura, wo Friedensräte konstituiert und Delegierte zum Friedenskongress gewählt wurden, arbeiten führende sozialistische Funktionäre in der Friedensbewegung.



Die Friedensstafette der Jugend, ein unvergessliches Erlebnis.

Dienstag und Mittwoch hat die Friedensstafette der österreichischen Jugend, von Bregenz kommend, Oberösterreich durchquert. In strahlender Sonne, inmitten der herrlichen Gebirgswelt wurde auf der Passhöhe über St. Gilgen die Salzburger Stafette übergeben. Von da an vergrößerte sich rasch dis Eskorte. Motorräder, Autos und Fahrräder welche den Stafettenfahrer auf der Fahrt entlang des Sankt Wolfgang Sees begleiteten. Überall winkten Friedensfreunde, grüßte vor allem die Jugend die Bannerträger ihres Willens zum Frieden. In Bad Ischl hatte sich oberhalb des Pfarrplatzes eine ansehnliche Zahl von Friedensfreunden, an ihrer Spitze der Obmann des Salzkammergut-Friedensrates Professor Sarneck, der Journalist Wintermaier und Sepp Plieseis eingefunden. Nach einer Ansprache von Prof. Sarneck, welche die Bedeutung der Stafette hervorhob, dankte Oberbaurat Schiefthaler namens des o.-ö. Landesfriedensrates, der fast 50.000 Oberösterreicher vertrete, für die Unterstützung der Ziele der Friedensbewegung durch die Jugend. Dann ging, um keine Zeit zu verlieren, die Fahrt rasch weiter, bis in Ebensee die nächste Etappe erreicht war. Hier hielt namens des lokalen Friedensrates Mansuet Loidl eine kurze Begrüßungsansprache, die von den begleitenden Herren des Landesfriedensrates bedankt wurde. Gmunden und Vöcklabruck waren die nächsten Stationen.



Ehrentafel der Friedenswerber

Der Oberösterreichische Friedensrat veröffentlichte eine neue Liste von Unterschriftensammlern, die als Friedensaktivisten Hervorragendes geleistet haben. Nachstehende Friedensaktivisten sammelten folgende Unterschriften:

Marie Jäger, Ebensee, 303.

Josefa Oberleitner, Gmunden, 247.

Anton Bühlbacher, Ohlsdorf, 210.

Franz Bachmeier, Grünau, 115.

Franz Loidl, Bad Ischl, 119.

Adolf Fratnik, Obertraun, 130.

Anton Rietzinger, Weberei Ebensee, 124.

Josefa Schönbaß, Linz, 228.




In Wien im grossen Konzerthaussaal am 10. und 11. Juni 1950 tagte der Erste Österreichische Friedenskongreß.


Seit 1948 entwickelte sich weltweit und auch in Österreich eine sehr starke Friedensbewegung.

Ab Anfang 1950 bis zum Kongreß wurden 454.922 Unterschriften für ein Verbot der Atomwaffen gesammelt.

Über 2000 Delegierte waren bei den Kongreß anwesend.

Aus dem Salzkammergut wurden

Pfarrer Hellmuth Bergmann, Hallstatt

Schriftsteller Arnolt Bronnen

zu Mitgliedern des Österreichischen Friedensrates gewählt.


Entschließungen des Kongreßes:

Für den Staatsvertrag

Eintritt in die Weltfriedensbewegung

Gesetz gegen Kriegshetze

Friedenstag in den Schulen


Die Brochure zum 1. Österreichischen Friedenskongress.

Eingescannt

Der Text der Brochure digital und mit links..


Der Schriftsteller Jean Laffitte war von 1949 bis 1956 Generalsekretär des Weltfriedensrates unter der Präsidentschaft von Frédéric Joliot-Curie..

Bild aus ANNO



Die Friedensbewegung im Salzkammergut erhält ständig neuen Aufschwung. So ist beispielsweise in Steyrermühl ein Ortsfriedensrat ins Leben gerufen worden‚ dem Herr A. Milleter vorsteht.

Im ebenfalls neugebildeten Friedensrat von Altmünster führt die Hausfrau Maria Blaha den Vorsitz. Im Kinderland—Heim in Kirchschlag (Mühlviertel) wurde dieser Tage ein Fest abgehalten‚ bei dem zum Schluß ein Friedensfeuer abgebrannt wurde. Das Landesleitungsmitglied der KPOe‚ Trapp‚ rief hier die Versammelten auf, noch entschlossener als bisher für den Frieden und das Glück der Kinder zu kämpfen.



Erster Friedenskongreß im Salzkammergut.

Trotz dem gemeinsamen Terror der in- und ausländischen Reaktion nimmt die Friedensbewegung in Westösterrelch immer größere Ausmaße an. Kürzlich fand nun in Ebensee der erste Bezirksfriedenskongreß des Salzkammergutes statt, bei dem der festen Entschlossenheit Ausdruck gegeben wurde, mit allen Kräften gegen die Kriegshetzer und für einen dauerhaften Frieden zu kämpfen. ln dem festlich geschmückten Saal der Saline Ebensee begrüßte einleitend Professor Sarneck aus Bad lschI die Delegierten und Gäste. Nach einem kurzen Referat des Vertreters des oberösterreichischen Landesfriedensrates ergriff der Wiener Delegierte Richard Zeltner das Wort. Der Redner besprach die gegenwärtige Weltlage, die durch die amerikanische Aggression in Korea und das wahnwitzige Wettrüsten in den kapitalistischen Staaten immer weiter verschärft wird, und rechnete scharf mit jenen Reaktionären in Österreich ab, die die Friedensbewegung zu diffamieren versuchen. Die einfachen Menschen aber lassen sich, führte der Redner weiter aus, nicht einschüchtern. Immer mehr Österreicher erkennen, daß heute mehr denn je der Kampf für den Frieden eine unbedingte Notwendigkeit ist. Deshalb hat auch gerade nach dem Beginn der amerikanischen Aggression in Korea die Unterschriftensammlung einen neuen beachtlichen Aufschwung erhalten. Von den zahlreichen Rednern, die bei dem Bezirksfriedenskongreß zu Worte kamen, seien vor allen der Friedenskämpfer Haellmeister erwähnt, der seinen Urlaub dazu benützt, um zu Fuß durch Österreich zu wandern und Friedensunterschriften zu sammeln‚ sowie die Aktivistin Eisenhuber aus Linz-Urfahr, die bisher 1457 Unterschriften geworben hat. Die an der Diskussion beteiligten Redner erinnerten an die Schrecken des zweiten Weltkrieges und richteten an alle den Aufruf, durch verstärkten Kampf für den Frieden den Kriegshetzern die Entfesselung eines neuen Weltbrandes unmöglich zu machen. Es wurde dann der neue Salzkammergut— Friedensrat gewählt‚ dem folgende Personen angehören:

Vorsiizender: Professor Martin Sarneck, Bad lschl;

Stellvertreter: Akademischer Maler Karl Schatzer, Gmunden;

Vorstandsmitglieder: Fritz Kuha, Oberweis;

Josef Wailisch, Scharnstein;

Maria Blaha, Altmünster;

Komponist Josef Ramsauer‚ Bad Ischl; E

rnst Neuhuber‚ Ebensee;

Lehrer Josef Zangerl, Gmunden;

Werkmeister Alois Milletter, Steirermühl;

Journalist Fritz Wintermeier, Bad Ischl;

Anton Füreder, Gmunden;

Bernd Jäger, Altmünster. Zum Abschluß der Tagung wurde einstimmig folgende Resolution gefaßt: „Die in Ebensee anläßlich des ersten Salzkammergut— Friedenskongresses versammelten Friedenskämpfer bekennen sich erneut zur Stockholmer Deklaration und geloben alIe ihre Kräfte für die Unterschriftensammlung und zum Kampf gegen Kriegshetze und Atomtod elnzusetzen. Sie protestieren gegen die barbarlschen Kriegsmethoden der imperialistischen Interventen in Korea und fordern, daß außer der Atombombe sämtliche Massenvernichtungswaffen gegen die zivile Bevölkerung geächtet werden.“



Kongreß des Bundes Demokratischer Frauen in Oberösterreich

Am Freitag, dem 22. September 1050, fand in Linz der erste Kongreß des Bundes Demokratischer Frauen Österreichs, Landesgruppe Oberösterreich, statt.

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Die Rednerin forderte die Freundinnen auf, so wie bisher auch weiterhin ihre Kraft in den Dienst des Kampfes für den Frieden zu stellen, und schloß mit einem Gruß an den Weltfriedenskongreß. Sodann wurden die drei besten Gruppen Ebensee, Ansfelden und Rohrbach prämiiert. In der Diskussion kam zum Ausdruck, daß der Kampfgeist der Frauen nicht nachgelassen hat, sondern gestiegen ist.




Jugend ohne Haß Das zeitliche Zusammenfallen der beiden großen Jugendtreffen in Ber­lin und Ischl mag nur vom Zufall bedingt sein, wenn auch auf Seiten der FDJ-Organisatoren eine bewußte Konkurrenzabsicht keineswegs aus­geschlossen scheint. Auf jeden Fall sind die gleichzeitigen Veranstaltun­gen dieser Woche symptomatisch für die heutige Situation der zweigeteil­ten Welt. Den Fanfaren von Ischl am Freitagabend antworteten am Sonntag kommunistische und kommunophile Friedensschalmeien der III. sogenannten Welt-Festspiele, die unter der Patronanz des Kremls in der ehemaligen Reichshauptstadt in Szene gehen. Während im Salzkam­mergut 47 Nationen das Jamboree, das „große Treffen aller Stämme“, feiern, erlebt der Ostsektor Berlins die Invasion der „Friedensaktivi­sten“. Gewiß, auch diese Jugend ist— wenigstens größtenteils— von idealer Begeisterung beseelt. Idealis­mus war aber noch nie ein Kriterium politischer Klugheit, und Begeisterung läßt nur zu oft die doppel­gesichtige Gefahr der Sache ver­kennen, der man reinen Herzens andienen meint. Skrupellose Demago­gen haben sich dieser Jugend be­mächtigt und spannen sie mit den bewährten Mitteln des Sportes, der großen Aufmärsche und der schönklingenden Parolen vor ihren Karren. Sie sprechen vom Kampf für den Frieden und tragen den Sowjetstern vor sich her, der nur den tödlichen Frieden der Diktatur und des Ar­beitslagers kennt. Sie predigen den Kampf für die Freiheit und meinen die Freiheit zur brutalsten Unter­drückung und Ausbeutung der Menschheitsgeschichte. Sie verkünden die Völkerverbrüderung und leben vom marxistischen Klassenhaß, der jedem den Schädel einzuschlagen be­fiehlt, der nicht ihr Bruder sein will. Sie fordern die Ehrlichkeit aller Friedensfreunde und sie drucken ihre Aufrufe und Manifeste aufgefälschte Zwanzigmarkscheine. Viel­leicht das größte aller kommunisti­schen Verbrechen, der bewußte Be­trug an den Herzen der Kinder, do­kumentiert sich in dieser mißbrauch­ten, verhetzten, belogenen Jugend. Für die 16.000 im 7. Jamboree gibt es keine Kampfparolen. Diese Dele­gierten von 5,2 Millionen- aktiver Scouts brauchen für ihr Welttreffen keine Merksätze und kein Pro­gramm, das ihnen von einem „Führer“ eingetrommelt wird. Sie haben Ihr Leben unter ein Gesetz gestellt, das seine Berechtigung aus den ewigen und höchsten Werten herleitet: sein Bestes zu tun, um seine Pflichten gegenüber Gott und dem Vaterland zu erfüllen, jederzeit und allen Men­schen zu helfen. Sie sind, nach einem Wort Lord Baden Powells, Abgesandte des guten Willens, die Freundschaften schließen und die Schranken der Rassen, der religiösen Bekenntnisse und der Klassen niederreißen. Wenn überhaupt das hohe Ziel der Völker­verständigung durch die Jugend gegen die rote Flut des Hasses er­folgreich durchgesetzt werden kann, dann nur noch durch solche Be­wegungen. Nie gegründet, sondern spontan auf Grund eines Buches entstanden, ist die Pfadfinder-Bewegung von lächerlich kleinen Anfängen zu einem mächtigen Boll­werk des Glaubens, der Treue und der Pflichterfüllung junger Menschen geworden. Der „allzeit bereite“ freu­dige Dienst an der Allgemeinheit nbildet den Kern einer Erziehung, die über den vollwertigen und charakter­ festen Staatsbürger zum „Bruder aller Pfadfinder und Freund aller Menschen“ führt. Diese Jugend kämpft nicht für ihre Ziele, sie ar­beitet; sie haßt und verfolgt nicht den weltanschaulichen Gegner, son­dern sie gibt ihm das bessere Bei­spiel; sie schwört auf keine Partei­programme, sondern sie glaubt an Gott und befolgt dessen Gesetze. Von dem bunten Völkergemisch der Zelt­stadt im Herzen Österreichs ergeht eine unüberhörbare Mahnung an die freie Welt. Das Beispiel des Jam­borees sollte für alle Politiker, über­haupt für alle Menschen eine kategorisene Verpachtung sein, dem gu­ten Willen und dem Glauben an das Gemeinsame alles andere unterzu­ordnen. Ohne politische Ziele zu ver­folgen— im Gegensatz zur roten Olympiade in Ostberlin— besitzt das Pfadfindertreffen höchste poli­tische Aktualität. Neben seiner Weltbedeutung kün­det es aber den Mächtigen dieser Erde, den Diplomaten und Beherr­schern der Staatskanzleien noch eines: die Anerkennung der Welt­jugend für Österreich. 47 Nationen bekunden durch ihre zukunfts­tragenden Generationen, daß Österreich zur freien Welt gehört und daß Staatsverträge, Besatzungen und Demarkationslinien einer alten und müden Zeit angehören. Die öster­reichische Aufgabe, vermittelnd und vereinend zwischen den Völkern zu stehen und allen gutgesinnten Kräf­ten eine Heimstatt zu bieten, hat durch das Jamboree eine neue Be­stätigung erfahren. Der Name unseres Landes hat seinen Klang bewahrt und wo er getrübt erscheinen mußte in den vergangenen Jahren, da hat er ihn bei dieser Jugend wieder­ erworben.









Friedenstreffen im Salzkammergut Nach dem erfolgreichen Verlauf des ersten Mühlviertler Jugendtreffens in Frei­stadt rüstet die oberösterreichische FOeJ jetzt eifrigst zum Friedenstreffen der Jugend am 16. und 18. August in Ebensee im Salzkammergut. Dieses Treffen wird am Samstag nach­mittag auf dem ATSV-Platz mit Ausscheidungsspielen im Fußball und Tisch­tennis sowie mit der Abnahme der Prüfungen für das Sportleistungsabzeichen eröffnet. Um 20 Uhr desselben Tages ist der große Salinen­saal Schauplatz einer Kulturveranstaltung. Dabei werden Kunst- und Kulturgruppen aus Oberösterreich und Niederösterreich auftreten. Am Sonntag vormittag werden die Jugend­lichen bei einem Marsch durch Ebensee für Frieden und Freiheit demonstrieren. An­schließend werden auf dem Sportplatz in bunter Reihenfolge die Sportveranstaltungen abgewickelt. Die Höhepunkte werden das Fußballpokalturnier und das Radrennen sein. In den späten Nachmittagsstunden findet auf dem ATSV-Platz die Abschlußkundgebung statt.



Ebensee Zu einem großen Erfolg gestaltete sich das Salzkammergut-Jugendtreffen der FOeJ und der Jungen Garde. Aus allen Teilen des Salz­kammergutes waren die Jugendlichen ge­kommen, und verbrachten bei Spiel und Sport zwei schöne Tage. Das Treffen stand im Zeichen des Kampfes um den Frieden. In einem Demonstrationszug durch die Salinenstadt bekundete die Jugend ihren Willen, mit allen Kräften gegen die Kriegs­treiber zu kämpfen.



Protest gegeis Einkerkerung junger Friedenskämpfer Die Freie Oesterreichische Jugend des Landes Salzburg veranstaltete dieser Tage ein großes Sommerzeltläger am Wolfgangsee. Die Lagerteilnehmer befaßten sich in einer Sitzung mit der empörenden Ein­kerkerung junger westdeutscher Friedens­kämpfer durch die Bonner Regierung. In einer diesbezüglichen einstimmig an­genommenen Resolution heißt es unter anderem: „Wir Salzburger Jugendliche sind empört über die Art und Weise, mit welcher die westdeutschen Behörden die Jugend ihres Landes auf das grausamste unterdrücken, und protestieren leidenschaftlich gegen die widerrechtliche Einkerkerung der deutschen Friedenskämpfer Werner Zislach, Hans Brenkmann, Sepp Maier, Manfred Kopluk und Erich Teschke. Wir fordern die unverzügliche Freilassung dieser jungen Friedenskämpfer und die Aufhebung des Organisationsverbotes für die demokratische Organisation „Freie Deutsche Jugend" in Westdeutschland.“ Diese Resolution, die von allen Lager­teilnehmern unterzeichnet ist, wurde an die Bonner Regierung gesandt.

Friedenstreffen im Salzkammergut Vor kurzem wurde in Ebensee von der Freien Oesterreichischen Jugend ein großes Friedenstreffen durchgeführt. Es beteiligten sich daran Mitglieder der Organisation aus allen Teilen des Salzkammerguts, aus Gmunden, Bad Ischl, Goisern und Bad Aussee. Außerdem nahmen zahlreiche Jugendliche aus Oberösterreich teil, darunter mehr als fünfzig Burschen und Mädchen, die keiner Jugendorganisation angehören.



Eine Salzkammergut-Konverenz für Neutralität und Völkerverständigung.

Wiener Völkerkongreß wird begrüßt.

Bad Ischl war am vergangenen Wochen­ende der Schauplatz einer Konferenz, in der unter dem Eindruck der Bedrohung Öster­reichs durch die amerikanischen Kriegs­vorbereitungen sich Menschen der ver­schiedensten Richtungen und Anschauungen zusammenfanden, um alles zur Verteidigung des Friedens zu unternehmen. Unter den Losungen „Salzkammergut—Kriegsgebiet? Nein, niemals!“ und'" „Für Neutralität und Völkerverständigung!“ fanden sich im großen Saal des Ischler Kurhauses mehrere hundert Delegierte aus allen Teilen des Salzkammerguts ein. Hier saßen Arbeiter, Lehrer und Gebirgsbauern. Katholiken, Sozia­listen, Kommunisten, und ehemalige National­sozialisten hatten sich eingefunden, um über Mittel und Wege zur Erhaltung des Friedens zu beraten.

Der Konferenz waren zahlreiche Klein- und Hausversammlungen in allen Orten des Salzkammerguts vorausgegangen. Flugzettel und Einladungen wurden verteilt, und das ,.N“ (für Neutralität) beherrschte in den letzten Tagen das Straßenbild von Gmunden und Bad Ischl.

Unter Vorsitz des bekannten Ischler Kom­ponisten Josef Ramsauer wählte die Konferenz ein Präsidium, dem unter anderen Altbürgermeister Zieger aus Ebensee, Gemeinderat Kießlinger aus Bad Ischl und Professor Zdenek aus Gmunden an­ gehörten. Der Schriftsteller Richard Zeltner aus Wien, der als Gast an der Tagung teil­nahm, begrüßte es, daß Menschen der verschiedensten Richtungen zusammengekommen waren, weil der Frieden bedroht ist. Zeltner wies in diesem Zusammenhang, auf den nach Wien einberufenen Völkerkongreß für den Frieden hin. Dieser Kongreß, der über den Rahmen der Weltfriedensbewegung weit hinausgeht, öffnet jedem Skeptiker, ja, jedem Gegner, die Tore zu freimütiger Aussprache und Diskussion.

In der Debatte berichtete Ingenieur Mader aus Salzburg über den Kampf der Salzburger Bevölkerung gegen die Kriegsvorbereitungen der Amerikaner. Mit ergreifenden Worten riefen die ehemaligen Frontoffiziere Gföllner aus Altmünster und Jäger aus Ischl zum Kampf für den Frieden auf. Der Obmann des Ischler Mieterschutzverbandes betonte, daß es nur im Frieden einen Sieg über die Wohnungsnot geben könne und die ungeheuren Mittel, die für die Aufrüstung ausgegeben werden, dem Wohnungsbau zu­geführt werden sollten.

In einer einstimmig angenommenen Resolution wird der für den 5. Dezember nach Wien einberufene Völkerkongreß be­grüßt, als. „ein bedeutsamer Versuch, Menschen verschiedener, sogar entgegen­gesetzter Auffassungen zusammenzubringen, um in gemeinsamer Diskussion Mittel und Wege zur Erhaltung des Friedens zu finden“. In einem Schreiben wird der Salzburger Be­völkerung und ihren Behörden der Dank für ihre patriotische Haltung ausgesprochen. Die Konferenz sandte ein Begrüßungstelegramm an den Initiator der Bewegung für die Neutralität Oesterreichs, Universitätsprofessor Dr. Johannes Ude, der an der Teilnahme an der Konferenz verhindert war.


Mit der Wahl eines ständigen Salzkammergut-Komitees für Neutralität, und Völkerverständigung wurde die erfolgreiche Tagung beendet.



In den Ortsgruppen Gmunden, Ebensee und Bad Ischl fanden am vergangenen Wochen­ende sehr gut besuchte Versammlungen der Widerstandskämpfer und Opfer des Faschis­mus statt. In allen Versammlungen wurde einstimmig beschlossen, Delegierte in die örtlichen Wahlgemeinschaften der Volksopposition zu wählen. Ferner richteten die Teilnehmer aller drei Versammlungen Begrüßungsadressen an den in Wien tagenden Völkerkongress für den Frieden.







In fünf gewaltigen Kundgebungen beschlossendie sozialistischen Frauen Österreihs ihre des internationalen Frauentags 1962. In Ischl waren die 0bnn5!eudeher und Salzburger versammelt, in Leoben legten 5000 Teilnehmerinnen iermark ein machtvolles Bekenntnis für den Frieden und gegen den des Wörthersees hielten die Kärntner ihr DE Feeundsehalützeffen ab and in Bregenz (eiexlun ‚die Genossinnen’und Genossen aus Tirol, Vorarlberg, aus der Schweiz und aus Bayı Die burgenländischen Frauen nahmen ge'l.'ne|nsnm ‚mit den Niedeı und Wienerinnen an der Frauentagskundgebung in Gmünd teil. In dieser Stadt, hart am Eisernen Vorhang, hatte die Feier ihre besondere Note.






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