Glückwunsch zum neuen Jahr.
Gottlieb Roth, Gosaumühle-Hallstatt.
Grüß Gott! Jetzt bin i da:
Wünsch a glücklichs Neu's Jahr!
Im Haus, im Keller, im Stall,
beim Geldkastl, in der Tischlad und überall.
A Korn, wanns oans anbauts, soll wern so lang,
So dick und so stark, wia a Telegraphenstang;
Beim Woaz, wanns oan anbauts, soll 's ah a so sein,
Extra dagiebig, koan Unkraut nöt drein.
Gersten und Hafer soll wachsen recht gah,
Ähren und Hatteln, wia Tannzapfen schwar.
D' Erdäpfl, o mei, da wünsch i enk wohl,
Daß enk da Keller zum z'reißen wird voll.
Obst sollt's kriagn, daß enk d'Kammern werd'n z'eng,
Und Futter so viel, daß enk d'Stadln moaßt 'sprengt;
Ruaben wia Brotloab, oan Zenkn a Happt Kraut,
Salat wia a Strahkorb, den koan Riesel nöt z'haut.
D' Gurken solln werd'n wögn meiner so lang,
Daß in oaner zwölf Männer g'wiß 'schleppen dran habn.
D'Kuah und Goaß solln tragen all Monat amal
Von Kaibeln und Kitzeln, daß 's wurllt in Stall.
A Sau zum Abstechen a fünf Zenken schwar
Und zwoa Dutzend Junge, wanns a Muttersau war
Und aft bo da Mili, da solls enks gern toan.
Daß Butter ausrührts, wia groß' Quaderstoan.
D' Heahna solln fleißig sein ban Lögn bo dö Oar,
So groß als wia d'Kürbis und alle Tag zwoa.
D' Gans' solln werd'n schön groß und schön fett,
Schmalz für die Krapfen, viel Federn ins Bett.
Und wann wer an G'halt oder Taglohn beziagt,
Dem wünsch' i, daß er Heuer das Doppelte kriagt.
Und wann wer war, der Schulden hätt gar.
Dem wünschat i, daß dö kommeten ao.
Viel Sonn'schein und Tau, a weng an Rög'n manchmal a.
Daß 's wachsen recht tat, ja Bua, das war wohl rar.
Der Winter nöt z'grantig, nöt z'viel Schnee und nöt kalt,
Und daß uns halt 's Frühjahr wieder anlachat bald.
So wünsch i halt no, daß der Herr uns behüt't
Vor Feuer und Wasser und Seuchen und Krieg,
Daß werd'n guate Zeiten und verdrängen die Not,
Das wünsch't enk alls, meine Leuteln: „Grüß Gott!"
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