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Die Feministin Helmina von Chezy war vermutlich die Erste, 1828, die einen Spendenaufruf für Hallstätter Arme machte.
1833 erschien ein Gedichtband mit vielen Gedichten mit denen sich die berühmte Schriftstellerin bedankt.
In ihren Memoiren schreibt sie, wie sie das Geld verteilte.
Denkwürdigkeiten aus dem Leben von Helmina von Chezy
Von ihr selbst erzählt.
Gerührt von der Treuherzigkeit und hülflosen Lage der Gebirgsbewohner, lies Graf Arthur Potocki bei seiner Anwesenheit in Ischl den Aufruf ergehen:
Blinde sollten sich bei ihm einfinden, um unentgeltlich operirt zu werden.
Dr. Alexander Rasumowski unternahm die Operationen, und führte sie mit bewunderungswürdiger Geschicklichkeit aus.
Einer der Greise, der mich in der Hallstadt aufsuchte, gehörte zu diesen glücklich geheilten Blinden; man hies ihn nur den alten Wesel. Kein treueres Auge hat je zum Himmel emporgeblickt, kein treueres Herz je unter grober Leinwand geschlagen.
Er starb 1830.
Sein letzter Hauch war ein Segenswunsch für seinen geliebten Wohlthäter. Im Jahre 1827 war er noch sehr rüstig und mir der Wertheste unter diesen guten Bergleuten.
Helmina von Chézy, 1833
Seite: 114
Der Hallstädter Kirchhof.
Erinnerungsbild an Graf Arthur Potozky
Im Hüttchen klein, das Sturm und See umtosen,
Seufzt bang ein Greis: des Lichts bin ich beraubt,
O guter Gott! doch duften mir die Rosen,
Und Sonnenstrahlen wärmen sanft mein Haupt,
Hart ist mein Bett, und schmal des Bergmanns Bissen,
Doch Lieb' undTreu stillt mir der Sorge Pein;
Ein rein Gewissen ist ein sanftes Kissen,
Des Armen Gut: Gebet und Sonnenschein!
,,Tobias!“ Hört der Greis ein Stimmlein flöten,
Wie Duft zum Himmel steigt der Seele Fleh'n,
Getrost! Du sollst den Fels sich wieder röthen,
Den See im Morgenstrahl noch glänzen seh'n-
Das stille Thal, wo Deine Jugend blühte,
Die Friedenstätte, die dem Frommen winkt,
Des Menschenauges Licht voll Treu' und Güte,
Erfreut Dein Herz, wann Deine Nacht nun sinkt.
Ach! ruft der Greis, wie sollte das geschehen?
Schon neigt sich Haupt und Herz zur Todesruh',
Und nimmer werd' ich meine Lieben sehen,
Erst jenseits wieder strahlt das Licht mir zu!
Kleingläub'ger, flüstert's trostreich, hold und leise,
Denk' an Tobias! Über Land und Meer
Bracht' ihm ein Engel Heil von weiter Reise,
Für Dich auch sendet Gott den Engel her!
Und, sieh! nicht täuscht der Hoffnung Trost den Frommen,
Ein Engel kam, weit vom Sarmatenland,
Da ward von Ihm der Blindheit Nacht genommen,
Der Sorge Weh stillt auch des Engels Hand!
Manch heitern Lenz noch sah Tobias blühen,
Verheißung blickten ihm die Sterne zu,
Er sah den See im Morgendämmer glühen,
Und grünend ob dem See den Port der Ruh'.-
Kennst Du den Greis und seine Wonnezähren,
o Menschenfreund, der Du sein Loos versüßt?
Und kann es Dir Erinnrungslust gewähren,
Wann seiner Gruft dieß Veilchen Dir entsprießt?
Sanft muß dieß Bild Dein großes Herz bewegen!
Du schufst dem Armen all sein letztes Glück,
Sein letzter Seufzer war für Dich noch Segen,
Und Dich ersehnte noch sein letzterBlick!
Verzage nicht, wenn schwer Gewölk Dir trübe
Die Zukunft birgt, kein Stern der Hoffnung lacht,
Denn, über Wolken thronen Licht und Liebe,
Der Morgen krönt die düstre Stirn der Nacht.
Gewalt und Glück, wie leere Spreu zerstieben,
Die Almacht winkt, und Erdenmacht zerfällt-
O fasse Muth! In Glaube, Hoffen, Lieben
Erstrahlt aus Trümmern neu die junge Welt.
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