Die jüngere evangelische Geschichte von Hallstatt.
An der Halstätter evangelischen Kirche befindet sich eine Gedenktafel, die am Sonntag, 30. April 2023 feierlich enthüllt wurde. Sie gedenkt an die Geschichte von Else Bergmann und ihrer Familie. Auf dieser Tafel steht folgender Text:
Else Bergmann, die Ehefrau des evangelischen Pfarrers von Hallstatt, Hellmuth Bergmann, war nach Nationalsozialistischer Definition „Volljüdin“ Als 1933 die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht übernahmen und eine erste Welle massiver Ausgrenzung und Unterdrückung stattfand, beschloss die Familie 1934, nach Hallstatt zu übersiedeln.
Doch auch hier waren Else und die gemeinsamen Kinder nicht wirklich sicher. Mit dem „Anschluss“ 1938 begann die Ausgrenzung erneut. Die Ehe mit einem „Arier“ schützte Else und die Kinder anfangs vor Verfolgung, doch die antisemitischen Anfeindungen und Gesetze nahmen zu. Die Familie wurde aus dem Öffentlichen und sozialen Leben ausgeschlossen. Unter anderem mussten die älteren Kinder das Gymnasium verlassen. Die Familie lebte äußerst bescheiden und versuchte, weil sie auch weniger Lebensmittelzuteilungen erhielt, über die Runden zu kommen.
Im Februar 1945 erging an alle Gendarmerieposten der Gestapo-Befehl, die in „Mischehen“ lebenden Jüdinnen zu verhaften und nach Linz zu überstellen. Else Bergmann sollte, wie Frau Mühlbacher und Frau Wagner aus Bad Ischl, ebenfalls verhaftet werden. Doch der Ortsgendarm ermöglichte ihr, ihre letzte Nacht noch zuhause zu verbringen, um sich von der Familie zu verabschieden. Else Bergmann nutzte die Gelegenheit und täuschte ihren Selbstmord im Hallstättersee vor. Selbst die jüngeren zwei Kinder wurden im Glauben gelassen, die Mutter sei tot.
Else Bergmann nahm die Identität ihrer Schwester an, die bereits 1933 Selbstmord verübt hatte, nachdem sie im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten ihren Posten als Krankenschwester verloren hatte. Mit den Papieren ihrer Schwester, die noch ohne „J“ (für Jude) gekennzeichnet waren und in ihrer Krankenschwestern-Tracht (Else Bergmann war früher selbst einmal Rot-Kreuz-Krankenschwester) fuhr sie mit dem ersten Zug von Steeg nach Attnang Puchheim und weiter nach Bayern. In Passau meldete sie sich im Städtischen Krankenhaus und arbeitete dort nicht „versteckt“ sondern mit falscher Identität vom 12 Februar 1945 bis Kriegsende als Pflegerin. Am 21. Mai 1945 brachte sie ein Jeep der US-Army nach Hallstatt zu ihrer Familie zurück.
Einige Jahre nach dem Krieg wanderten ihre Kinder in die USA aus und Else Bergmann folgte ihnen Anfang der 1950er Jahre. Sie starb 1974 in den USA. Ihre Urne wurde an den Hallstättersee gebracht und am kleinen evangelischen Friedhof in Obertraun beigesetzt.
Die Initiative für diese Gedenktafel entstand im Rahmen des Projektes „Vielschichtige Geschichte(n)“ der Künstlerin Teresa Distelberger zum Festival der Regionen und ist eine Kooperation mit dem Kulturverein kunterbunt KulturBunt Hallstatt und dem Zeitgeschichte Museum Ebensee, finanziert durch die evangelische Pfarrgemeinde Hallstatt und der Marktgemeinde Hallstatt.
Die Lesung des Romanes "Kaminsky-Taktik".
Im Roman „Die Kaminsky Taktik“ von Christopher New, dem Schwiegersohn der Bergmanns, wird diese Geschichte auch erzählt.
Ein paar Daten und Seiten der Evangelischen Kirche in Österreich.
Hier ist die Seite der Evangelischen Kirche in Österreich.
Die Seite der ev. Pfarrgemeinde Hallstatt-Obertraun.
Evangelische Impulse ist eine sehr schöne Seite aus Hallstatt/Obertraun zum Reinhöhren.
Von "Evangelisch in Österreich": Wir über uns.
3% der Österreicher*innen bekennen sich zum evangelischen Glauben (ca. 300.000).
Prozentuell ist der Bevölkerungsanteil der Evangelischen im Burgenland mit 10,5 Prozent am höchsten. Evangelische Zentren befinden sich auch in Kärnten und Oberösterreich. Absolut gesehen leben mit knapp 45.000 Menschen am meisten Evangelische im Bundesland Oberösterreich.
Das Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich erscheint seit dem Jahr 1880. In ANNO sind sie bis zum Jahr 2011 online.
Ich suche immer so darin. - SUCHE
In diesen Büchern findet man wirklich interessante Informationen, z.B. über die Rolle der evangelischen Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus.
Eine wichtige Persönlichkeit war Pfarrer Dr. Hans Eder aus Gosau, der in dieser Zeit zum Bischhof aufgestiegen ist. Hier im Jahrbuch "Die Lebensgeschichte des Bischofs Dr. Hans Eder, von ihm selbst erzählt."
In diesem PDF ist ein kurzer Ausschnitt, wo er erzählt wie er ein Nazi geworden ist.
Im Jahr 2008 erschien dieser Text im Jahrbuch:
Bejahung- Ernüchterung- Verweigerung:
Die Evangelische Kirche in Österreich und der Nationalsozialismus.
Von Kar/ W. Schwarz
Hier werden die Tagebücher von Eder ausgewertet.
Das Foto ist von Wikipedia.
Auf dieser ANNO-Seite ist ein Pfeil rechts oben, wo steht "Hauptteil S. 18" , dass ist der Knopf zum umblättern.
Hier noch die Seite vom Evangelischen Museum Oberösterreich über Bischof Eder.
Im Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich wurde leider bisher nicht so viel über die Zeitgeschichte von Hallstatt berichtet.
Vier Jahre, zwischen 1929 und 1933 war Ludwig Fehler evangelischer Pfarrer in Hallstatt.
Dieser war 1919 beim Freikorps Epp, das bei der Niederschlagung der Münchner Räterepublik und im Ruhraufstand beim Kampf gegen die Rote Ruhrarmee eingesetzt wurde. Das Freikorps war für sein rücksichtsloses Vorgehen und Erschießungen von Gefangenen und Zivilisten bekannt und gilt als eine der „Geburtszellen“ der NS-Bewegung. Das er in dem Freikorps war schreibt Fehler selbst in der (Linzer) Tages-Post 9. August 1933). Im Ersten Teil dieses Artikels, am (8. August 1933), schreibt er Folgendes:
Fürs Zweite wissen die roten Herren sehr wohl, daß sie bei einem Umschwung in Österreich vielleicht in einem Konzentrationslager zum erstenmal in ihrem Leben wirklich arbeiten müßten, und davor haben sie Angst.
Er war auch einer der führenden Nazis in Hallstatt und war der Meinung:
1933 hat die Gemeindevorstehung Hallstatt eine Beschwerde gegen den Pfarrer gerichtet und die Anklage gegen ihn auf Hochverrat und den Antrag auf Amtsenthebung gestellt.
Diesen Prozess hat aber Pfarrer Fehler gewonnen.
Foto Wikipedia
Hier ist die Galerie der Pfarrer in der ev. Christuskirche Hallstatt. Am zweiten Bild von links ist der Fehler.
Auf diesem PDF sind ganz viele Zeitungsartikel zu dieser Person.
Durch die Weltwirtschafskrise von 1929 herrschte noch große Not. Die Politik radikalisierte sich. 1935 kam die Familie Bergmann nach Hallstatt. Es war die Zeit des Austrofaschismus.
Amtseinführung.
Sonntag den 27. Jänner fand die offizielle Amtseinführung des evangelischen Pfarrers Herrn Hellmuth Bergmann durch Senior Herrn Doktor Hans Eder aus Gosau statt.
Um 8.30 Uhr war vom evang. Pfarrhause aus gemeinsamer Festzug in die Kirche. Teilgenommen haben die behördlichen Organe von Saline, Fachschule und den beiden politischen Gemeinden Hallstatt und Obertraun, das Presbyterium der evang. Kirche, Administrator Herr Neumayer von Goisern und Herr Pfarrer Schuhmann von Bad Ischl.
Auch aus Obertraun hatten sich viele Angehörige der evang. Kirche zur schönen Feier eingefunden. Das Festmahl wurde im Konsumvereins-Gasthaus eingenommen.
Hallstatt. (Die evangelische Pfarrgemeinde) feierte am 3. Juli und 1. August ihren hundertjährigen Bestand. Der Markt war festlich beflaggt. Altsuperintendent Koch aus Wallern schilderte in seiner Festrede die Geschichte der evangelischen Pfarrgemeinde Hallstatt. Am Sonntag strömten aus allen Richtungen massenhaft Festteilnehmer herbei. Um 8.46 Uhr bewegte sich der Festzug vom evangelischen Pfarrhof zur evangelischen Christuskirche unter den Marschklägen der Salinenmusikkapelle Hallstatt. Die Kirche konnte die vielen Menschen kaum fassen.
Die Festpredigt hielt Superintendent Dr. Hans Eder-Gosau. Nach dem Festgottesdienst fand eine Totengedächtnisfeier am Grabe der beiden Pfarrer Konrad Ludwig von Sattler, des Begründers der evangelischen Pfarre Hallstatt, und dessen erst vor vier Jahren verstorbenen Sohn und Amtsnachfolgers Friedrich von Sattler statt. Pfarrer Bergmann widmete den entschlafenen Pfarrherren Worte treuen Gedenkens, Kurator Eder legte einen Kranz aus Alpenblumen an den Gräbern nieder. Ein Gebet beschloß die Andacht.
Im März 1938 war der Anschluss an das Deutsche Reich.
Hier die einzige Spur der Familie Bergmann, die ich in Zeitungen gefunden habe.
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Nähere Angebote an Bergmann, Hallstatt, Oberdonau 167
(Das evangelische Pfarramt hat die Hausnr.: 167)
Nach dem Krieg setzte sich Pfarrer Bergmann sehr für den Frieden ein.
„Die letzte Etappe" war der erste KZ-Film.
„Die letzte Etappe" in Bad Ischl Am 28. August wurde im Lehar-Theater (Bad Ischl) eine gut besuchte Aufführung des Films ,,Die letzte Etappe" abgehalten, der eine Begrüßungsansprache der Kameraden Pr. Artur Prxyborski aus Wien und Pfarrer Hellmuth Bergmann aus Hallstatt voranging. ,,Als überzeugter Christ und Katholik**, so erklärte Dt. Przyüborski, ,.betone ich, daß uns nicht Rache bewegt, das Vergangene nicht zu vergessen, sondern, daß wir uns nur vor einer Wiederholung des verbrecherischen Wahnsinns schützen wollen.**
Die Ausführungen Pfarrer Bergmanns gipfelten In der Feststellung, daß Österreich niemals wird leben können, wenn die Erkenntnisse, die die politisch Verfolgten sammelten, verlorengingen.
Diese Feststellung Pfarrer Bergmanns könnte mit dieser Geschichte zusammenhängen: Freiheitskämpfer wurden unschuldig festgenommen, saßen ein halbes Jahr in U-Haft und kamen im Mai 1949 aus dem Gefängnis.
Im November 1948 wurden unter Aufgebot eines riesigen Gendarmerieapparates, mit Hausdurchsuchungen und sensationellen Presseartikeln.— wobei sich die stets vor allem die Unter-„Weltpresse" und der Lügen-"Kurier" auszeichneten,— die Freiheitskämpfer Karl Gitzoller, Matthias Haslinger und Fritz Plieseis in Bad Ischl verhaftet. Man faselte von Elektrobohrmaschinen. Sauerstoffapparate, von Lastautos zum Transport der Diebsbeute und von einer schwerbewaffneten Einbrecherbande, die angeblich „Großeinbrüche" verübt hätte. Sechs Monate mußten die Männer in Untersuchungshaft verbringen, und was blieb schließlich von der ganzen Pressehetze übrig? Nichts! Nichts? Vielmehr ein gemeiner, niederträchtiger Rufmord, begangen an Männern, die in Österreichs schwerster Zeit für die Freiheit und Unabhängigkeit unseres Landes ihr Leben eingesetzt hatten und von den Nazi eingekerkert worden waren. >>>
Im Juni 1950 fand im Wiener Konzerthaus der "Erste österreichische Friedenskongress" statt. Auf diesem Kongress werden 42 Frauen und Männer zum Friedensrät*innen gewählt. Pfarrer Hellmuth Bergmann war einer von ihnen. Ich zitiere von der Webseite der
Die damaligen Aktionen für den Frieden erhoben Forderungen, denen noch immer höchste Aktualität und Dringlichkeit zukommt. Damit ein Atomkrieg verlässlich und dauerhaft verhindert wird, müssen weitere Schritte zur atomaren Abrüstung und schliesslich das vollständige Verbot von Atomwaffen durch einen internationalen Vertrag und durch strenge Kontrolle seiner Einhaltung erreicht werden. Die Friedensbewegung , die sich damals für dieses Ziel einsetzte, wurde mit Verleumdungen, Hass und Polizeimaßnahmen bekämpft. Heute wagt es aber keine Regierung und kaum eine politische Kraft, offen gegen dieses Ziel aufzutreten. Nun wird nicht bestritten, dass Atomwaffenabrüstung eine historische Aufgabe der internationalen Gemeinschaft darstellt. Dieser Wandel ist als moralisch-politische Errungenschaft der vor einem halben Jahrhundert entstandenen Bewegung gegen die Atomwaffenrüstung anzusehen.
Friedensrat im Salzkammergut Eine Reihe bekannter Persönlichkeiten aus Ischl und anderen Orten des oberösterreichischen Salzkarnmergutes haben einen Friedensrat gebildet, der es sich zum Ziel setzt‚ alle Friedenskämpfer des ‚oberen Salzkammergutes zu erfassen. Dem Friedensrat gehören an: Prof. Sarneck, Pfarrer Bergmann, der Buchsachverständige Dr. Schönfeld, der Komponist Joseph Ramsauer‚ Redakteur Fritz Wintermaier‚ der Leiter des Ischler- KZ-Verbandes Stadler und der bekannte Freiheitskämpfer Sepp Plieseis. Dies ist der vierte Ortsfriedensrat, der in Oberösterreich entstanden ist.
Bekanntlich bestehen Friedensräte bereits in Linz, Steyr und Kremstal. Alle diese Friedensräte arbeiten vollkommen überparteilich und weisen in ihrer Zusammensetzung ein Bild wahrer Demokratie.
In besonders feierlicher Weise wurde durch Erheben von den Sitzen ein Manifest des Ersten Österreichischen Friedenskongresses an die österreichische Bevölkerung angenommen in dem alle Mütter, Frauen und Männer aufgerufen werden, sich in die große österreichische Friedensbewegung einzureihen, die zu einer Volksbewegung geworden ist, überall aus Männern und Frauen aller Politischen Richtungen und Weltanschauungen Friedensräte zu bilden und sich nicht einschüchtern zu lassen. Alle Kämpfer und Kämpferinnen für den Frieden werden aufgerufen, die Unterschriftenaktion gegen die Atombombe fortzusetzen und jedem Österreicher immer wieder die Gewissensfrage zu stellen, ob seine Angst vor kleinlichen Schikanen und Erpressungen größer ist als der Wunsch, etwas zur Rettung der Kinder, der Familien und des Heimatlandes vor einer unausdenkbaren Katastrophe beizutragen.
„Wir bekennen uns zur großen Menschheitsidee der Freiheit, aber der Krieg ist das Ende jeder Freiheit. Wer wirklich die Freiheit will, der muß vor allem den Frieden wollen."
Der Neue Österreichische Friedensrat. Dann erfolgte die Wahl eines gesamtösterreichischen Friedensrates, dem Vertreter aller Bundesländer und hervorragende Persönlichkeiten des kulturellen und öffentlichen Lebens angehören, unter anderen Pfarrer Erwin Köck, die Olympiasiegerin Herma Bauma, Pfarrer Hellmuth Bergmann aus Hallstatt, die Schriftsteller Arnold Bronnen- Franz Theodor Czokor und Richard Zeltner- die Professoren Dobretsberger, Strebinger, Thirring, Widowitz, Dozent Broda, Nationalrat Ernst Fischer. Primarius Dr. Scholl, die Rechtsanwälte Dr. Schönfeld und Doktor Helene Legradi, Primarius Dr. Lansegger, der Bürgermeister von Eisenstadt Prof. Franz Elek, der Vizepräsident des Gewerkschaftsbundes Gottlieb Fiala und Dr. Matejka.
Gendarmen brachten im Februar 1945 Else Bergman die Nachricht, dass sie am nächsten Tag nach Linz überstellt wird.
Der Gendarmerieposten von Hallstatt 1945.
Aus den Buch:
© 1982 by Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien.
Seite 354
AUS: CHRONIK DES GENDARMERIEPOSTENS HALLSTATT,
30. 4. 1945 Gendarmeriepostenkommando Hallstatt DÖW 12.321
Einmarsch der alliierten Truppen.
In der Zeit vom 22. 4. 1945 bis 30. 4. 1945 trafen in Hallstatt u. Obertraun Einheiten der SS-Werwolfbewegung und 400 Offiziere der Führerreserve OKH Süd ein. Diese beabsichtigten, das im hiesigen Gendarmeriepostenbereich befindliche, sehr felsige, schluchtenartige, für eine Verteidigung sehr günstige Gelände zum Schlachtfeld zu machen. Dieses Vorhaben wurde aber durch einige beherzte, treue Österreicher der örtlichen Widerstandsbewegung und durch die Partisanengruppe des Obfdw. Schrottenholzer und allen voran durch das mutige, entschlossene und taktvolle Einschreiten des heutigen Gend. Rittmeisters Robert Hirt vereitelt. Dieser ließ die einzelnen Panzersperren, jeder Gefahr trotzend, beseitigen, obwohl sich gerade an diesen Stellen die SS-Einheiten und Offiziere der Führerreserve zur Abwehr bereitgestellt hatten.
Es war damit ein ungehindertes Vorgehen der amerikanischen Truppen gesichert.
Linzer Volksblatt 9. November 1946 Erlittenes Unrecht früherer Jahre gutgemacht. Beförderungen in der oberösterreichischen Gendarmerie.
Im Zuge der Rehabilitierungen und Besetzungen von Planstellen erfolgte im Monat Oktober bei der Gendarmerie eine Reihe von Beförderungen. Ein großer Teil der neuernannten Offiziere und Beamten war unter dem nationalsozialistischen Gewaltregime entweder im Konzentrationslager. Gefängnis, sonst schwer gemaßregeit oder entlassen, pensioniert oder zurückgesetzt. >>>> Gend.-Rittmeister Robert Hirt, erster Adjutant beim Landes-Gendarmeriekommando für Oberösterreich, sowie ... >>>
Durch die vorstehenden Beförderungen wird schweres Unrecht, verübt an braven, überzeugten Österreichern gutgemacht und es steht zu erwarten, daß am Ausbau der österreichischen Bundesgendarmerie ein wichtiger Grundstein eingefügt wurde.
Diese Gendarmen aus dem Salzkammergut wurde außerdem noch befördert:
Gendarmerieinspektor Valentin Tarra.
Otto Resch, Postenkommandant in Ischl.
August Lewey, Postenkommandant in Bad Aussee.
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