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Sport stärkt die Lebensfreude

Autorenbild: Gerhard ZaunerGerhard Zauner

Aktualisiert: 19. Juli 2024

Ein Bildbericht vom großen Versehrtensportfest in Obertraun.



Ab 1929 wurde das Gebiet um den Dachstein für das Militär genutzt.

Während dem Krieg war auf dem Gelände des heutigen BFSZ Obertraun eine Artillerieschule.

Unmittelbar danach wurde dort ein Lazarett eingerichtet.


Im September 1946 war schon geplant, dort ein Olympisches Dorf zu bauen.

Auch eine Seilbahn zur Eishöhle und von Hallstatt aus, auf den Hirlatz waren damals im Gespräch. >>>


Aber vorher, im Herbst 1945 fand diese Veranstaltung statt.

Lieferte dieses Versehrtensportfest die Idee für die Errichtung der Sportschule?

Auch der Versehrtensportclub ASVÖ-Wien ist heutzutage im Sommer immer in Obertraun. >>>

Diese Sportler*innen wohnen dann meistens im BFSZ.



Sport stärkt die Lebensfreude


Ein Bildbericht vom großen Versehrtensportfest in Obertraun.

„Hopp auf!"— Endspurt im 100-Meter-Lauf der Einbeinigen.—



Wer landet den ersten Schwinger?—



Übungen mit dem Medizinball stärken Herz und Lunge.—



Ein toller Hechtsprung über vier Kameraden.—



Hält man das für möglich? 1.25 Meter ist die Höhe.—



Der traf richtig, genau die Schlagader.—



Eine Höchstlei­stung: Kraft und Willen bringen alles zuwege.—



Schneller Anlauf, Sprung, Salto über sechs Männer!



Erfolgreiche Amputiertenobsorge

Von der Heilstätte und Prothesenwerkstätte in Obertraun.

Gewaltige Aufgaben stürzten mit der Beendigung des Krieges auf die mit der Ob­sorge für die vielen Tausende von Kriegs­versehrten betrauten Lazaretträume herein, die hier für ihre unterschiedlichen Leiden und Erkrankungen ihre spezialisierte Behandlung finden sollten.

Schwere Sorge bereitete vor allem die große Anzahl der ihrer Gliedmaßen beraub­ten Soldaten, für die im Lazarettraum Bad Ischl dank der reichen Erfahrung und dem hohen Verantwortungsgefühl des Leiters, Generalarzt Professor Dr. Tönnis, und des Stabes seiner hervorragenden Ärzte und gut geschulten Mitarbeiter in Obertraun eine erfolgreiche Heilstätte errichtet wurde.


So­zusagen aus dem Nichts ließ Professor Dok­tor Tönnis aus den Anlagen der ehemaligen Gebirgsartillerieschule in Obertraun eine ge­eignete Aufnahmestätte für die Beinampu­tierten erstehen und gliederte dieser insbeson­dere eine in ihrem praktischen Werte äußerst segenbringende Prothesenwerkstätte an. Da machte nicht nur die Beschaffung des zur Herstellung der Prothesen nötigen Materials schweres Kopfzerbrechen und viele Mühen, sondern mußten auch die in der Artillerie­schule leider nur in geringem Ausmaße vorgefundenen Maschinen und Werkzeuge für den Prothesenbau umgebaut und eingestellt werden. Da galt es hinsichtlich der Beschaf­fung des Materials geeignete Holzarten auszuwählen. Die geringfügigen Ledervorräte wurden aus Beständen von Patronentaschen, Lederriemen, Koppeln u. dgl. ergänzt. Wert­volle Metalle, besonders Aluminium, fanden sich bei der Abmontierung von zwei im La­zarettraume Bad Ischl abgestürzten großen Flugzeugen.


Vor allem aber galt es auch, für den Prothesenbau gut geschulte Arbeits­kräfte heranzubilden, die unter der bewähr­ten Anleitung der Fachärzte individuell an­gepaßte Prothesen anfertigen. Die Prothesen­werkstätte in Obertraun ist heute in der Lage, monatlich etwa hundert Prothesen anzufertigen. Arbeit gibt es noch übergenug und es macht den leitenden Stellen Sorge, den vielen Hunderten, die noch mit gut sitzenden Prothesen zu versorgen sind, diese zu verschaffen, die sie ansonsten ihr Leben lang nicht mehr in der Güte erhalten könnten.

Innig im Zusammenhange mit den Amputierten wird diese Spezialwerkstätte geführt, sollen ja die Versehrten selbst durch ihr eigenes körperliches Mittun in ihrer Selbständigkeit wieder hergestellt und ihr Leiden auf ein Mindestmaß wieder eingeschränkt werden. Als wertvollste Unterstützung ergab sich da die systematische Pflege unterschiedlicher Sportbetätigung, zu der ein vorzüglicher Sportlehrer gewonnen wurde.

Ein kürzlich in Obertraun veranstaltetes Sportfest zeigte gar erstaunliche Leistungen der Beinamputierten. Wir bringen hievon Aufnahmen von hochwertigem sportlichem Können: wie vom Kurzstreckenlauf, Saltos über vier bis sechs Mann, Spiele mit dem Medizinball, Boxkämpfe in verschiedenen Phasen und elegant durchgeführte Hochsprünge bis zu 150 Zentimeter, um nur einige Sportarten der gepflegten Sportbetätigungen herauszuheben.

Im Anschluß an das Sportfest fand die Preisverteilung statt, bei der sich die beim Feste anwesenden Vertreter der amerikanischen Wehrmacht sehr verständnisvoll und mit hoher Anerkennung nicht nur über die sportlichen Leistungen, sondern vor allem über die mustergültige und mit ungewöhnlichem Geschick geführte und geleitete Anstalt in Obertraun sowie ihrer angeschlossenen wertvollen Prothesenwerkstätte äußerten.

Mögen die Amerikaner diese für die so schwer Betroffenen wohltuenden Einrichtun­gen so wie bisher wohlwollend im Auge be­halten und ihren weiteren Bestand sichern.

V. Müller.

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