1937 wurde der erste Farbfilm in Österreich gedreht.
Ab der Hälfte spielt er im Salzkammergut.
Glimpses of Austria.
9min
Production Co: Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Dienstag, 20. Juli 1937 Messers Donaldson & Hoch berichten:
Farbfilm-Expedition durch Österreich
Die Fitzpatrick-Film-Expedition hat gestern Österreich verlassen, nachdem sie die Aufnahmen zu dem ersten, dem allerersten Farbfilm, der je in, über und von Österreich gedreht wurde, beendet hatte.
Der Film, der ausschließlich Bilder aus Wien und aus dem Salzkammmergut zeigt, ist alles in allem nur 325 Meter lang.
Aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist, daß er in ungefähr 20.000 Kinos des Auslandes, hauptsächlich Englands und der Union,
gezeigt werden und für Österreich Propaganda machen wird.
Wir haben gestern mit den Führern der „Expedition", dem Aufnahmeleiter Mr. Donaldson und dem Kameramann Mr. Hoch gesprochen und sie haben uns gesagt, wie ihnen Österreich gefallen hat und welche Wirkung sie sich von dem eben beendeten Film erwarten. Damit der Leser sich keine falschen Begriffe mache: die Führer der „Expedition" — das ist schon beinahe die ganze Expedition. Jedenfalls sind es zwei Drittel der Expedition, denn die ganze besteht nur aus drei Mann und der Dritte im Bunde war ein technischer Berater vom „Technicolor"-Film. „Expedition"... auch das bedarf gewissermaßen einer Erklärung. Man stellt sich darunter doch eigentlich so etwas Romantisches, so etwas Wildromantisches vor. Man denkt an ferne Meere und exotische Länder, an Wüsten und Urwalddickicht, an schwarzhäutige, gelbhäutige oder rothäutige Menschen, an Bali oder Betschuanaland, an Livingstone oder doch an Bernatzik, an den Victoria Nyansa oder bestenfalls an den Nordpol und so weiter. Man denkt an Saumtiere und Kulis oder bestenfalls an Raupenschlepper und Flugzeuge und so weiter. Nun, Wie kommt. Österreich zu einer „Expedition" und wie eine „Expedition" nach Österreich?
Ja, das erklärt Mr. Donaldson, der sehr smart aussieht und so, wie man sich einen „Expeditionsmann" vorzustellen hat, das erklärt er so:
„Wir sind eine richtige Expedition. Wir sind eigentlich nie zu Hause und nie lange auf einem Fleck und meistens sind wir auch nicht in U.S.A. und zum erstenmal machten wir jetzt Aufnahmen in Europa. Bisher haben wir immer nur die fernen, die ganz fernen und manchmal auch wilde Länder bereist. Wir sind eine richtige Expedition. Mit Österreich hatte das eigentlich auch seine Schwierigkeiten: Schwierigkeiten eigener Art: nämlich vor zwei Jahren schon fragte das Wiener Bureau der Metro-Goldwyn-Mayer bei uns an, ob wir nicht einmal einen Film in Österreich drehen wollten. Aber damals waren wir gerade in Indien. Und als der Brief dort ankam, waren wir schon wieder in China. Darum dauerte es sechs Monate, bis der Brief uns erreichte und da waren unsere Pläne für die nächste Saison schon festgelegt. Dann schickte die Österreichische Verkehrswerbung Material an uns. Und das gefiel uns so, daß wir uns sagten, wir müßten einmal in dieses Land. Sehen Sie, ich bin ein Optimist. Aber mein Kollege Hoch ist ein Skeptiker. Der schönste Reisefilms den er bisher gedreht hat, war einer aus Kanada. Voriges Jahr erhielt er den Preis für den besten Reisefilm des Jahres in Amerika."
Und Hoch sagte: „So schön wie Bansff und Lake Louis in Kanada sind, kann auf der Welt nichts mehr sein."
Ich aber sagte: „Fahren wir nach Österreich!" Und als Hoch den Wolfgangsee und Hallstatt gesehen hatte, sagte er: „So schön wie der Wolfgangsee und Hallstatt kann auf der Welt nichts mehr sein..."
Hier unterbricht Mister Hoch, von dem gesagt wird, er sei einer der besten Kameraleute der U.S.A., der aber von sich behauptet, er sei sicherlich kein Redner, und sagt kurz und hoffentlich treffend:
„Ich war ganz überrascht, wie wundervoll das Material ist, das ich jetzt in meiner Kamera habe. Ich glaube, es wird noch besser als das kanadische." Worauf nur zu fragen übrig bleibt, wohin denn Mr. Donaldson und Mister Hoch im nächsten Jahr wollen, Wenn Mister Hoch so skeptisch ist. Was könnte nach Banff und Hallstatt da übrig bleiben? Das macht aber Mister Donaldson nicht verlegen und er antwortet bündig:
„Tirol!"
Ja, im Reiseprogramm des nächsten Jahres stehe Österreich wieder an erster Stelle. Denn die Fitzpatrick-Expedition habe diesmal nur drei Tage in Österreich bleiben wollen und sei doch mehr als eine Woche geblieben. Aber sie hätte auch fünfunddreißig —Mister Donaldson sagt ausdrücklich: fünfunddreißig — Tage bleiben können und sie hätte zwölf Filme drehen können und das wäre für Österreich zu viel gewesen.
Da darf, denkt man, Österreich ganz stolz darauf sein. Denn in diesem Jahr hatte es die Konkurrenz mit Südamerika und Südafrika und mit Haiti aufzunehmen. Und hat diese Konkurrenz, wie man sieht, das heißt vorläufig: wie man hört, auf das beste bestanden.
Was wird die Welt nun von uns zu sehen bekommen?
Den Wolfgangsee, Trachtengruppen in Sankt Gilgen, Hallstatt.
Nicht zuletzt aber: Wien!
Und von Wien: Straßenbilder, den Stephansplatz, die Opernkreuzung, den Stadtpark, die Karlskirche. Daß Grinzing und die Heurigen nicht fehlen dürfen, ist klar.
Das alles wird nur wenige Minuten dauern.
Aber in 20.000 Kinos.
Auf der ganzen Welt.
Auf der ganzen Welt und in zwanzigtausend Kinos werden Misters Donaldson & Hoch sagen: „Come and see Austria!" und werden das auf das nachdrücklichste und „technicolor" begründen.
Muß man ihnen dafür nicht dankbar sein?
Narrator: The Staatsoper, one of the world's most famous opera houses, reminds us that Austria has always been a patron of great music.
Narrator: With the gaiety for which the city of Vienna has always been known, does not associate itself so much with opera houses as it does with heurigers or wine gardens.
Narrator: Here in simple environment, the guests may partake of the wines of the season; as well as, other inexpensive beverages and join in the spirit of gaiety and song.
Narrator: The cares of a troubled world are seldom identified with this veil of peace, where the spirit of romance is ever present and tired travelers long to rest.
Narrator: The lure of wanderlust overcomes us.
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